Leistungsheterogenität ist ein bedeutendes Merkmal des Grundschulunterrichts,
welches eine große Herausforderung für Lehrpersonen darstellt. Wie zahlreiche Studien belegen, streut das Leistungsspektrum einer Jahrgangsklasse bereits zu Beginn der Grundschulzeit enorm. Inklusiver Mathematikunterricht vertritt den Anspruch, an unterschiedlichste Lernvoraussetzungen anschließen zu können. So genannte „Substanzielle Lernumgebungen“ sollen ein gemeinsames „Mathematiktreiben“ über Leistungsdifferenzen hinweg ermöglichen. Grundlage dafür bilden mathematisch reichhaltige Aufgabenstellungen, die sowohl basale elementare Rechnungen beinhalten als auch Möglichkeiten für komplexere mathematische Überlegungen eröffnen. Am Beispiel sogenannter „Strukturierter Päckchen“ wird im Rahmen der vorliegenden Videostudie gezeigt, dass diese jedoch unterschiedlich inszeniert werden können und damit unterschiedliche fachliche Partizipationsmodi erzeugen: Als kollektive Entdeckende werden die Lernenden als Teil des Klassenverbands angesprochen, die gemeinsam Muster und Strukturen zur Sprache bringen sollen. Als individuelle Aufgabenlösende werden sie als Übende adressiert, die Algorithmen verstehen und anwenden sollen.