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Die Verknüpfung von Theorie und praktischer Anwendung pädagogischen Wissens stellt eine zentrale Herausforderung in der Ausbildung von Wirtschaftspädagog:innen dar. Lehr-Lerntheorien bieten eine fundierte Grundlage für didaktische Entscheidungen, jedoch fehlt es häufig an Gelegenheiten, diese im Studium praxisnah zu erproben. Gleichzeitig ist die nachhaltige Förderung von 21st Century Skills, wie empathischen Verhalten, eine Herausforderung für die Hochschullehre.
Ziel des Beitrages ist es, ein Seminarkonzept vorzustellen, das die Entwicklung von 21st Century Skills und die wahrgenommene berufliche Relevanz lehr-lerntheoretischer Ansätze im schulischen und betrieblichen Aus- und Weiterbildungskontext bei Studierenden der Wirtschaftspädagogik gleichermaßen fördert.
Das Seminarkonzept basiert auf dem Lehr-Lernprinzip des pädagogischen Doppeldeckers (Wahl, 2013). Demnach erfolgt eine Verknüpfung von Theorie, Anwendung und Reflexion, indem Studierende sowohl als Lernende als auch als Lehrende agieren. Lerngegenstände des Seminars bilden die Cognitive-Affective Theory of Learning with Media (CATLM) (Moreno, 2006) als lehr-lerntheoretischer Ansatz und die Theory of planned Behavior (TpB) (Ajzen, 2020), als Ansatz zur Förderung empathischen Verhaltens im Kontext der Entwicklung von 21st Century Skills.
Im Rahmen des Seminars setzen die Studierenden die CATLM mit Hilfe visuellen Storytellings in Form von Graphic Novels (GN) um. Es werden GN erarbeitet, die Beispiele empathischen Verhaltens auf Basis der TpB im schulischen oder betrieblichen Alltag abbilden. Hier zeigt sich die Charakteristik des pädagogischen Doppel-Doppeldeckers: Die Studierenden wenden die CATLM an einem konkreten Beispiel an und setzen sich mit der TpB auseinander, indem sie diese für empathisches Verhalten adaptieren. Darüber hinaus reflektieren sie die Relevanz für ihre (zukünftige) berufliche Praxis.
Das Konzept wird mit Hilfe eines Fragebogens zur Akzeptanz des Seminars (angelehnt an Carstensen et al., 2019) evaluiert. Zudem erfolgt eine inhaltsanalytische Auswertung von Hausarbeiten, in deren Rahmen die Studierenden die Relevanz der Seminarinhalte für ihre zukünftige berufliche Praxis reflektieren, sowie Einzelinterviews zu den theoretischen Inhalten des Seminars.
Es wird erwartet, dass das Seminarkonzept die wahrgenommene berufliche Relevanz der CATLM und TpB durch die Verknüpfung von Theorie und Anwendung stärkt und zur Entwicklung von 21st Century Skills wie Empathie beiträgt.