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In wirtschaftsdidaktischen Lehrveranstaltungen liegt der Schwerpunkt oftmals darauf, sich mit speziellen Theorien auseinanderzusetzen, die im wirtschaftlichen Bildungskontext eingesetzt werden, ohne diese an einem konkreten Beispiel praktisch umzusetzen. Im Rahmen des Seminars Buchführung aus didaktischer Perspektive entwickelten die Studierenden daher auf Basis der Cognitive Affective Theory of Learning with Media von Moreno (2006) Graphic Novel-basierte e-Tutorials und implementierten diese im OPAL (Abb. 1).
Die Studierenden arbeiteten in heterogenen Teams aus Bachelor- und Masterstudierenden. Die zufällige Zusammensetzung der Teams durch die Dozierenden sollte dabei einen ersten Bezug zum beruflichen Alltag herstellen und zum Ausbau der Sozial- und Selbstkompetenz beitragen (Dehnbostel, 2007). Um die Verbindung von Theorie und Praxis zu erleichtern, wurde die Konzeption in einzelne Teilschritte zerlegt. Zu Beginn einer Seminarsitzung erhielten die Studierenden zunächst theoretischen Input zu den einzelnen didaktischen Themenkomplexen, wie der Sachanalyse oder der Formulierung von Lernzielen. Unmittelbar im Anschluss setzten die Teams die theoretischen Inhalte für ihr jeweiliges Buchhaltungsthema praktisch um. So konnte die Verknüpfung von Theorie und Praxis für die einzelnen Teilschritte sichergestellt werden.
Im Rahmen der mündlichen Prüfungsleistung wurden die 19 Kursteilnehmenden gebeten, ihren Lern- und Arbeitsprozess im Rahmen des Seminars zu reflektieren. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere der aktive Perspektivwechsel vom Lernenden zur Lehrperson die Verknüpfung von Theorie und Praxis begünstigte. Die berufliche Relevanz der Lerninhalte konnte somit erfolgreich herausgestellt werden. Im Sinne der Design-Based-Research wurden die aus den Reflexionen gewonnenen Erkenntnisse genutzt, um das Seminar zu optimieren (Gess et al., 2014). Eine entsprechende Neuauflage startete im SoSe 2022.