Das Sprachmodell ChatGPT sorgt seit seiner Veröffentlichung Ende 2022 für viel Diskussionsstoff, insb. im Bereich der Lehre an Schulen, Hochschulen und Universitäten. So werden bspw. komplexe Prüfungsfragen aus verschiedenen Bereichen problemlos und meist auch korrekt gelöst. Im akustischen Kontext kursieren jedoch zahlreiche Falschaussagen im Internet und halten sich dort hartnäckig. Dies betrifft sowohl die Verwendung von Fachbegriffen wie Schalldruck- oder Schallleistungspegel, als auch die Aufgaben zur Pegelrechnung. Da für das Training von Sprachmodellen neben digitalisierter Fachliteratur jegliche im Internet vorhandene Informationen genutzt werden, ist zu erwarten, dass das Sprachmodell ChatGPT Aufgaben aus dem Bereich der akustischen Pegelrechnung - wenn überhaupt - nur mit hohen Fehlerquoten lösen kann.Ziel der durchgeführten Untersuchungen war es, diese These mit Hilfe mehrerer Prompts zum Themenfeld akustischer Pegel zu prüfen und die Aussagen von ChatGPT in der Version GPT-3.5 mit denen der neueren Version GPT-4.0 zu vergleichen. Dabei konnte gezeigt werden, dass es selbst zu einer Fragestellung starke Unterschiede sowohl zwischen den unterschiedlichen GPT-Versionen als auch bei leicht veränderten, aber inhaltlich deckungsgleichen, Prompts kommt. So führt bspw. die Beschränkung der Ausgabe auf das Ergebnis ("Bitte liefere mir nur den Zahlenwert!") wesentlich häufiger zu Fehlern als die Ausgabe in Form eines Satzes ("Antworte in einem Satz!").