Die Betonsteinfertigung erfolgt nach industriell etablierten Verfahren, die aus praktischen Erfahrungen entstanden sind. Als Grundstoff für die Betonsteine dient so genannter „erdfeuchter Beton“, der sich durch eine nicht-fließfähige, „krümelige“, nicht genormte Konsistenz mit hoher Grünstandsfestigkeit auszeichnet. Im praktisch angewandten Herstellungsprozess wird dieses Gemenge in ein Formstück eingefüllt und unter intensiver Schockvibration verdichtet. Die Verdichtung dauert in der Regel nur wenige Sekunden, woraufhin das fertig geformte Produkt umgehend entschalt wird. rnBei diesem Schritt der Entschalung tritt in der Praxis ein Problem auf, das die Hauptursache der Ausschuss-Quote der Betonsteinfertigung ist: Die Haftung des Betons an den Wänden der Form (Adhäsion) kann höher sein als die Kohäsion des Werkstoffs, was zur Folge hat, dass Stücke des Betons an der Formvorrichtung „angebacken“ zurückbleiben. Der Betonstein wird dadurch zwar nicht komplett zerstört, aber die sichtbare Oberfläche ist nachhaltig so beeinträchtigt, dass das Exemplar nicht mehr verkäuflich ist. rnrnDie Aufgabenstellung der vorliegenden Diplomarbeit ist, ein Messverfahren zu entwickeln, das diese adhäsionsbedingte Wechselwirkung zwischen einem gegebenen erdfeuchten Beton und der Formvorrichtung quantifiziert. Das Messverfahren soll geplant, experimentell umgesetzt und praktisch erprobt werden. Die Ausarbeitung soll eine theoretische Beschreibung des Hintergrundes und des erarbeiteten Versuchsaufbaus, den Versuchsaufbau an sich sowie die Auswertung der Versuchsreihen umfassen. rn