Wirkung von Kundenbindungsinstrumenten im ÖPNV, in ländlichen Gebieten und Ballungsräumen

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Abstract

Im Laufe des letzten halben Jahrhunderts haben sich die Marktbedingungen zunehmend dahin verändert, dass Unternehmen ihre Aktivitäten auf Kunden ausrichten. Etwa seit dem Jahr 1990 werden gezielte Handlungen unternommen, um Kunden zu binden. In Deutschland galt bis ins Jahr 2000 allerdings das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), welches insbesondere Rabattaktionen nur unter strengen Auflagen zuließ. Erst nach der Lockerung dieses Gesetzes, wurden Kundenkarten praktisch von jedem Unternehmen ausgegeben, vor allem in Branchen mit hoher Konkurrenz. Über die Jahre haben sich fünf klassische Kundenbindungsinstrumente durchgesetzt: Rabattprogramme, Bonusprogramme, Couponing, Punkteklebeaktionen und Kundenkarten ohne regelmäßige Incentivierung. Der Einsatz dieser Instrumente kann gerade im Handel, wo große Konkurrenz bei homogenen Produkten besteht, enorm helfen, die Kundenbindung zu erhöhen.\nDa der ÖPNV eine hohe Anzahl an Zwangskunden aufweist und die Konkurrenz sich überwiegend auf den PKW beschränkt, konnte festgestellt werden, dass der Einsatz von klassischen Kundenbindungsinstrumente nur einen geringen Einfluss auf die Kundenbindung hat. Das liegt aber auch daran, dass die Verkehrsunternehmen oft nur eine kleine Kundengruppe mit ihren Angeboten ansprechen. Ein weiterer Grund ist, dass die ÖPNV-Unternehmen meist nur auf eine kleine Anzahl an regionalen Partner mit geringer Attraktivität setzen.\nVor der Implementierung der klassischen Kundenbindungsinstrumente hat für ÖPNV-Dienstleister die Erweiterung eines Online-Vertriebskanals, dem E-Ticketing eine höhere Priorität. Damit sollen Tickets auf Trägermedien wie Karten und Mobiltelefon gespeichert werden. Durch die einfache Handhabung können die Zugangsbarrieren zum ÖPNV reduziert werden. Das kann zu Kundenbindung und Neukundengewinnung führen, auch weil der Kunde dem Unternehmen nicht mehr unbekannt ist. Es konnte nachgewiesen werden, dass insbesondere der Einsatz von Check-in/Check-out Chipkartentechnologie zu Kundenbindung führen kann. Das Handyticket ist dagegen in diese Richtung bisher nur im städtischen Raum erfolgreich. Allerdings hat sich herausgestellt, dass Kunden, die ihr Mobilitätsverhalten (z. B. wegen Umzug, Renteneintritt) verändern, grundsätzlich nicht durch den Einsatz von Kundenbindungsinstrumente erfolgreich als Kunden gehalten werden können.\nSchlagwörter:

Details

Original languageGerman
Awarding Institution
Supervisors/Advisors
  • Stopka, Ulrike, Supervisor
  • Pessier, René, Supervisor
Publication statusPublished - 2019
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Keywords

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  • Kundenbindung, öffentlicher Personennahverkehr, Kundenbindungsinstrument