Anhand von Daten aus der Sächsischen Längsschnittstudie wird versucht, eine Charakterisierung der Anhängerinnen und Anhänger der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (PEGIDA) im Vergleich zu Gegnerinnen und Gegnern von PEGIDA und diesbezüglich unentschiedenen Personen vorzunehmen. In die Analyse wurden die Erhebungswellen der Jahre 2015 (337 Personen), 2016 (271 Personen) und 2017/18 (314 Personen) einbezogen. Das mittlere Alter der Teilnehmenden lag über diese Wellen bei 43 bis 45 Jahren. Im Detail werden Unterschiede in soziodemografischen Merkmalen, politischen Einstellungen und psychischem Befinden in Abhängigkeit von der Einstellung zu PEGIDA präsentiert. Über die drei Wellen hinweg ergab sich ein relativ konstantes Bild: (1) Ein Viertel bis ein Drittel der Befragten ordnete sich als Anhängerschaft von PEGIDA ein. Die prozentual höchste Zustimmung zu PEGIDA fand sich in Welle von 2015, als PEGIDA noch ein relatives neues Phänomen war. (2) Die PEGIDA-Anhängerschaft beurteilte das politische System der Bundesrepublik und vor allem die Flüchtlingspolitik kritischer. Sie stufte sich selbst als politisch (eher) rechts ein und würde häufiger die AfD wählen. Sie fühlte sich jedoch nicht nur durch Flüchtlinge bedroht, sondern auch durch Armut im Alter. Die Zukunftschancen der Kinder beurteilte sie eher negativ. Diese eher negative Sicht auf die Welt (gemessen an den politischen Einstellungen) ging einher mit einer etwas höheren psychischen Belastung bei einigen Indikatoren (Depressivität), die mittels standardisierter psychologischer Instrumente erhoben wurden. Die PEGIDA-Anhängerinnen und Anhänger fühlten sich mehr als Ostdeutsche, als dies bei Unentschiedenen und PEGIDA-Gegnerinnen und -Gegnern der Fall war. Tendenziell war ihre Systembindung an die DDR vor der Wiedervereinigung größer, und sie sahen weniger Gemeinsamkeiten zwischen Ost- und Westdeutschen. Dies spricht für einen Zusammenhang des (eher negativen) Wiedervereinigungserlebens mit einer (höheren) Zustimmung zu den Zielen von PEGIDA.

Using data from the Saxon Longitudinal Study, an attempt is made to characterize the supporters of the "Patriotic Europeans against the Islamization of the Occident" (PEGIDA) in comparison to opponents of PEGIDA and persons undecided in this regard. The survey waves of 2015 (337 persons), 2016 (271 persons) and 2017/18 (314 persons) were included in the analysis. The median age of participants across these waves was 43 to 45 years. In detail, differences in socio-demographic characteristics, political attitudes and psychological well-being are presented as a function of attitudes towards PEGIDA. Across the three waves, a relatively constant picture emerged: (1) A quarter to a third of the respondents classified themselves as supporters of PEGIDA. The highest percentage approval of PEGIDA was found in wave of 2015, when PEGIDA was still a relatively new phenomenon. (2) PEGIDA supporters were more critical of the political system of the Federal Republic of Germany and especially of refugee policy. They classified themselves as politically (rather) right-wing and would vote more often for the AfD. However, they felt threatened not only by refugees, but also by poverty in old age. She was rather negative about the future chances of children. This rather negative view of the world (measured by political attitudes) was accompanied by somewhat higher psychological distress on some indicators (depressiveness), which were surveyed using standardized psychological instruments. PEGIDA supporters felt more like East Germans than did undecideds and PEGIDA opponents. There was a tendency for their systemic attachment to the GDR before reunification to be greater, and they saw less in common between East and West Germans. This speaks for a connection between the (rather negative) experience of reunification and a (higher) approval of PEGIDA's goals. (translated by DeepL)