Verschiebung des Kernenergieausstiegs in Deutschland: Ein kluger Schachzug in der Europäischen Energiekrise?
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Contributors
Abstract
Als Reaktion auf die Energiekrise 2022-2023 hat die deutsche Regierung be-
schlossen, die Laufzeit der letzten drei Kernkraftwerke bis zum 15. April 2023 zu verlängern. Dieser Beitrag analysiert die Auswirkungen dieser Entscheidung auf den integrierten europäischen Stromsektor, indem mit dem Strommarktmodell ELTRAMOD der in dem Zeitraum der Laufzeitverlängerung realisierte Kraftwerkseinsatz mit dem eines kontrafaktischen Szenarios ohne Kernkraft in Deutschland verglichen wird. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Österreich gelegt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Laufzeitverlängerung der drei Kernkraftwerke zu einer Verringerung der Gasverstromung in Europa um 2,9 TWh führte, während Österreich seine Gasverstromung um circa 7,9% reduzieren konnte. Die durchschnittlichen Strompreise in Österreich sanken um rund 5,81 Euro pro MWh, wodurch sich die Konsumentenrente um 57,2 Mio. Euro erhöhte. Dennoch musste Österreich einen gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrtsverlust hinnehmen, da die Entlastung der Konsumenten die durch die Preissenkungen bedingten Verluste auf der Produzentenseite nicht kompensierte. Insgesamt hatte die Entscheidung der deutschen Bundesregierung nur begrenzte Auswirkungen auf die europäische Wohlfahrt. Vielmehr wurden die teuren Importe nach Deutschland reduziert, wovon die deutsch-luxemburgische Marktzone profitierte. Die Analyse wurde auf Szenarien mit erhöhter Kernkraftkapazität ausgeweitet, und es wurden verschiedene andere Wetterjahre untersucht, um die Ergebnisse zu kontextualisieren und zu verallgemeinern.
schlossen, die Laufzeit der letzten drei Kernkraftwerke bis zum 15. April 2023 zu verlängern. Dieser Beitrag analysiert die Auswirkungen dieser Entscheidung auf den integrierten europäischen Stromsektor, indem mit dem Strommarktmodell ELTRAMOD der in dem Zeitraum der Laufzeitverlängerung realisierte Kraftwerkseinsatz mit dem eines kontrafaktischen Szenarios ohne Kernkraft in Deutschland verglichen wird. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Österreich gelegt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Laufzeitverlängerung der drei Kernkraftwerke zu einer Verringerung der Gasverstromung in Europa um 2,9 TWh führte, während Österreich seine Gasverstromung um circa 7,9% reduzieren konnte. Die durchschnittlichen Strompreise in Österreich sanken um rund 5,81 Euro pro MWh, wodurch sich die Konsumentenrente um 57,2 Mio. Euro erhöhte. Dennoch musste Österreich einen gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrtsverlust hinnehmen, da die Entlastung der Konsumenten die durch die Preissenkungen bedingten Verluste auf der Produzentenseite nicht kompensierte. Insgesamt hatte die Entscheidung der deutschen Bundesregierung nur begrenzte Auswirkungen auf die europäische Wohlfahrt. Vielmehr wurden die teuren Importe nach Deutschland reduziert, wovon die deutsch-luxemburgische Marktzone profitierte. Die Analyse wurde auf Szenarien mit erhöhter Kernkraftkapazität ausgeweitet, und es wurden verschiedene andere Wetterjahre untersucht, um die Ergebnisse zu kontextualisieren und zu verallgemeinern.
Details
| Original language | German |
|---|---|
| Pages | 1-12 |
| Publication status | Published - 16 Feb 2024 |
| Peer-reviewed | Yes |
Conference
| Title | 18. Symposium Energieinnovation |
|---|---|
| Subtitle | EUROPAS ENERGIEZUKUNFT Sicher, leistbar, sauber!? |
| Abbreviated title | EnInnov 2024 |
| Conference number | 18 |
| Duration | 14 - 16 February 2024 |
| Website | |
| Location | TU Graz |
| City | Graz |
| Country | Austria |
External IDs
| ORCID | /0000-0002-0660-3908/work/173515851 |
|---|---|
| ORCID | /0000-0002-5487-610X/work/173517358 |