Eine Herausforderung in der Entwicklung neuer Stromrichter am Flugzeugbordnetz besteht in der Einhaltung zahlreicher Anforderungen aus den Luftfahrtnormen. Eine wesentliche Anforderungverlangt die Betriebsfortführung des Netzstromrichters bei Verlust einer Phase. Diese Arbeit untersucht das Verhalten von Regelungsverfahren eines Zweipunktstromrichters am dreiphasigen Flugzeugbordnetz bei Phasenverlust. Die Auswirkungen des Phasenverlustes können als Unsymmetrie im dreiphasigen System durch ein Mit- und Gegensystem beschrieben werden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden durch Simulationen in Simulink und Plecs bestätigt. Untersucht wird hierbei die verbreitete spannungsorientierte Regelung sowie eine Erweiterung dieser mit einem Gegensystemregler. Unter anderem durch die Implementierung einer Phasenverlusterkennung und einer einphasigen PLL sowie der Anpassung von Sollwertvorgaben der Ströme kann die Stabilität der Regelungsverfahren während des Phasenverlustes sichergestellt werden. Dabei zeigen sich Vorteile im transienten Verhalten für die getrennte Mit- und Gegensystemregelung. Zur Einhaltung der Betriebsgrenzen für die Phasenströme muss die Maximalleistung im Vergleich zum dreiphasigen Betrieb um den Faktor √3 reduziert werden. Des Weiteren zeigt sich im stationären Fall eine um mehrere Größenordnungen erhöhte Spannungswelligkeit im Zwischenkreis. Die Regelungsmodelle werden abschließend durch Messungen an einem realen Versuchsaufbau verifiziert. Dabei zeigt sich übereinstimmendes Verhalten zwischen Versuch und Simulation in den Ergebnissen.