Untersuchungen zur epigäischen Käferfauna unter Buche und Fichte im Tharandter Wald
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Abstract
Die Aufgabe der Arbeit war die Untersuchung der epigäischen Käferfauna, in einem Buchen-Fichten-Mischbestand und in einem Fichtenreinbestand. Zusätzliche Aufmerksamkeit kam da-bei dem Übergang der beiden Bestände, welches ein Ökoton bildet, zuteil. Das Ökoton wird, als Überschneidungsbereich von zwei Biotopen als besonders artenreich angesehen. Die Unter-suchungen fundierten auf einem Versuch zur Bioindikation von Carabiden, des Mastermoduls FOMF 14 Lebensraumgestaltung der Technischen Universität Dresden. Bei diesem Versuch wurden, mittels transektweise ausgebrachten Bodenfallen, die edaphischen Insekten der Unter-suchungsfläche, gefangen. Die Bodenfallen waren nach dem Prinzip einer Barber-Falle aufge-baut. Insgesamt wurden drei Transekte mit jeweils 7 Barber-Fallen angelegt. Die Fanggläser waren mit einer gesättigten Lösung aus Benzoesäure gefüllt, um die Tiere abzutöten und zu konservieren. Der Erfassungszeitraum der Fallen betrug 50 Tage. In diesem Zeitraum wurden die Versuchsflächen dreimal begangen und die Fallen entleert. Mittels Klima-Data-Loggern wurden zusätzlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufgezeichnet. Die Fangergebnisse wurden anschließend, von den Studenten des Moduls, im Labor bearbeitet und konserviert.\nIm Rahmen des Mastermoduls blieben die Käferfamilien, bis auf die der Carabidae, um den Zeitaufwand in Grenzen zu halten, unbearbeitet. Die Bestimmung und Untersuchung der übri-gen Käfergesellschaft des Buchen-Fichten-Mischbestands und des Fichtenreinbestands, wurde in dieser Arbeit thematisiert. Dafür wurden die Käfer vorerst im Labor bis zur Art bestimmt. Insgesamt wurden 770 Individuen betrachtet, von denen 492 bis zur Art bestimmt wurden. Der Großteil der unbestimmten Arten ist auf die Familie der Staphylinidae, bei der auf weitere Be-stimmung verzichtet wurde, zurückzuführen. Die, in den Fallen gefangen, Käfer wurden nach Dominanzklassen sortiert. Die Zusammensetzung der Biozönose wurde anhand von zwei syn-ökologischen Indices bewertet. Zum Einsatz kamen: Der Sørensen-Quotient (QS) zur Berech-nung der Artidentität, sowie die Renkonensche Zahl (Re) zur Berechnung der Dominanziden-tität. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass sich der Buchen-Fichten-Mischbestand und der Fichtenreinbestand in seiner Art – und Dominanzidentität nur unwesentlich unterscheiden. Die im Ökoton liegende Falle wies keine erhöhte Anzahl an Arten auf. Die Fangzahlen der einzelnen Leerungen nahmen auf jedem Transekt mit dem Jahresverlauf zu und erreichten im Juni die höchsten Werte. Im Mischbestand konnten über alle drei Leerungen 304 Individuen gefangen werden. Im Reinbestand wurden an drei Leerungsterminen in der Summe 388 Käfer\n39\nerfasst. Eine Betrachtung der aufgezeichneten Klimadaten ergab, dass der Buchen-Fichten-Mischbestand durchschnittlich 4,1 °C wärmer war, als der Fichtenreinbestand. Diese Varianz liegt der unterschiedlichen Struktur der Bestände und dem daraus resultierenden Mikroklima zugrunde.\nDer Vergleich mit anderen Untersuchungen ähnlicher Art zeigte, dass die Erfassung von Bo-dentieren mittels Barber-Fallen, von sehr vielen Einflüssen verfälscht werden kann. Die Käfer werden in ihrem Verhalten von verschiedenen, mehr oder weniger messbaren, Reizen beein-flusst. Einige dieser Faktoren, wie die Wirkung von Pheromonen, sind bislang nur wenig er-forscht worden. Es wurde deutlich, dass, anhand der vorliegenden Daten und Individuenzahlen, keine komplette Evaluierung der Käferfauna der untersuchten Flächen möglich war. Eine Voll-ständige Untersuchung der Käferzönosen bedarf einer erneuten Durchführung des Versuches mit umfassenderen Aufnahmen. Aufgrund der hohen Arbeitsintensität sollte das Experiment außerhalb eines Universitäts-Moduls durchgeführt werden. Damit ein vollständiger Überblick der Arten gegeben werden kann, bedarf es zusätzlich zu den Bodenfängen, auch andere Fallen-typen, um alle Straten des Habitats möglichst vollständig erfassen zu können. Die Datenauf-nahme muss erweiterte Aussagen zur Bestandsstruktur, Strahlungs- und Klimamessungen, Ve-getationsaufnahmen sowie bodenkundliche Daten umfassen. Außerdem sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Länge der Fangperioden auf allen Fläche gleich ist. Es ist auch zu empfehlen, die Fangzahlen über den Zeitraum von mindestens einer Vegetationsperiode zu erfassen.
Details
Original language | German |
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Publication status | Published - 2019 |
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Keywords
Keywords
- Käfer, Coleoptera, Bodenfallen, Barber-fallen, Waldtypen, Zonösenvergleich