Wälder sind für das Wohlbefinden und die Lebensqualität von wesentlicher Bedeutung, insbesondere in der Umgebung urbaner Zentren. Viele stadtnahe Wälder dienen in erster Linie als Erholungsraum und werden häufig als Gebiete mit besonderen Erholungsfunktionen ausgewiesen. Waldbewirtschafter müssen diese gesellschaftliche Anforderung an den Wald angemessen in ihrem Handeln berücksichtigen.
Das Ziel von Waldbehandlung kann darin bestehen, spezifische Ökosystemleistungen (ÖSL), etwa die der Erholung auf bestimmten Flächen zu optimieren. Für die Erholungsleistung müssen dazu spezielle Behandlungskonzepte entwickelt werden. Ein Verständnis der Zusammenhänge zwischen den Waldstrukturen und der Leistung Erholung ist entscheidend für die Entwicklung solcher Konzepte.
Im Vergleich zu anderen ÖSL ist die Messung der Zusammenhänge zwischen Waldstruktur und Erholung eine Herausforderung, da Erholung nicht durch die Messung des Bestandes selbst erfassbar ist. Erholung ist eine menschliche Erfahrung, die durch Interaktion mit der Waldstruktur entsteht.
Es ist daher sinnvoll, innovative Methoden anzuwenden, die die erheblich verbesserten
technischen Möglichkeiten der letzten Jahre nutzen, um die Zusammenhänge zwischen der Waldstruktur und Leistung Erholung als Interaktion zwischen Mensch und Wald zu untersuchen. Es ist technisch möglich, die Erfahrungen von Waldbesuchern während ihres Besuchs über längere Zeiträume hinweg direkt im Wald zu messen. Zu diesem Zweck wurde der Ansatz der LangzeitVisitor Employed Photography (VEP) entwickelt und an verschiedenen Standorten installiert. Bei VEP-Befragungsansätzen beantworten die Probanden Fragen, indem sie Fotos von Waldstrukturen aufnehmen. Die Erhebungen können über im Wald platzierte QR-Codes initiiert und mit einem Smartphone während eines regulären Waldbesuchs selbstständig durchgeführt werden. Die Analyse der Bilder und die Verwendung von Bildkoordinaten und Inventurdaten ermöglichen ein umfassenderes Verständnis der Zusammenhänge zwischen der Waldstruktur und der ÖSL Erholung.