„Strukturwandel“ unter dem Paradigma der Innovationen: Hochschulbau im Ruhrgebiet nach 1945
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Contributors
Abstract
Neben dem oberschlesischen Industrierevier war das Ruhrgebiet einst die größte Industrieregion Deutschlands. Insbesondere die Montanindustrie hat das Ruhrgebiet nachhaltig geprägt. Nach dem Niedergang des Bergbaus setzte Ende der 1950er Jahre der Strukturwandel ein. Ein wichtiger Schritt vom Produktions- zum Forschungsstandort waren die neu gegründeten Hochschulen in Bochum (1962), Dortmund (1968), Essen (1972) und Duisburg (1972). Die Universitäten und ihre Bauten zählen zu den markanten Symbolen des Wandels. In ihnen manifestiert sich die gebaute Bildungsoffensive der Nachkriegszeit.
Oberste Prämisse beim Bau der neuen Hochschulen war es, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Raum zu produzieren – und das bei möglichst niedrigen Kosten. Das war nur auf dem Wege der Typisierung und Standardisierung möglich. Der Hochschulbau wurde somit zu einem stark industrialisierten Prozess. Nach der Ruhr-Universität Bochum, die als zeichenhafte „Bildungsmaschine“ in Modulbauweise errichtet wurde, entwickelte das Land Nordrhein-Westfalen sogar ein eigenes Hochschulbausystem, das in Dortmund, Essen, Duisburg, Wuppertal, Paderborn und Siegen angewendet wurde. Alle neugegründeten Universitäten in Nordrhein-Westfalen wurden zudem als Campus-Universitäten geplant. Grund dafür war das Leitbild der „Verflechtung“ der Disziplinen, die „ungeteilt“ an einem Ort beisammen stehen sollten. Aus diesem Grund sind alle Hochschulkomplexe als Groß- bzw. Megastrukturen entstanden.
Die Errichtung der neu gegründeten Hochschulen erfolgte unter der Prämisse, dass sie ausnahmslos in Neubauten unterzubringen seien. Von der Möglichkeit, den Flächen- und Raumbedarf auch durch existente Altbauten zu befriedigen, hat man keinen Gebrauch gemacht. Den Strukturwandel durch Nachnutzung zu gestalten, war in den 1960er und 1970er Jahren noch nicht verbreitet. Er vollzog sich weniger als Umstrukturierung sondern als Aufbruch in die Moderne – und folgte dem Paradigma der Innovationen.
Oberste Prämisse beim Bau der neuen Hochschulen war es, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Raum zu produzieren – und das bei möglichst niedrigen Kosten. Das war nur auf dem Wege der Typisierung und Standardisierung möglich. Der Hochschulbau wurde somit zu einem stark industrialisierten Prozess. Nach der Ruhr-Universität Bochum, die als zeichenhafte „Bildungsmaschine“ in Modulbauweise errichtet wurde, entwickelte das Land Nordrhein-Westfalen sogar ein eigenes Hochschulbausystem, das in Dortmund, Essen, Duisburg, Wuppertal, Paderborn und Siegen angewendet wurde. Alle neugegründeten Universitäten in Nordrhein-Westfalen wurden zudem als Campus-Universitäten geplant. Grund dafür war das Leitbild der „Verflechtung“ der Disziplinen, die „ungeteilt“ an einem Ort beisammen stehen sollten. Aus diesem Grund sind alle Hochschulkomplexe als Groß- bzw. Megastrukturen entstanden.
Die Errichtung der neu gegründeten Hochschulen erfolgte unter der Prämisse, dass sie ausnahmslos in Neubauten unterzubringen seien. Von der Möglichkeit, den Flächen- und Raumbedarf auch durch existente Altbauten zu befriedigen, hat man keinen Gebrauch gemacht. Den Strukturwandel durch Nachnutzung zu gestalten, war in den 1960er und 1970er Jahren noch nicht verbreitet. Er vollzog sich weniger als Umstrukturierung sondern als Aufbruch in die Moderne – und folgte dem Paradigma der Innovationen.
Details
Original language | German |
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Title of host publication | Sztuka i przemysł. Paradygmat innowacji / Kunst und Industrie. Das Paradigma der Innovationen |
Place of Publication | Kattowice |
Publisher | Muzeum Śląskie |
Pages | 261–277 |
Number of pages | 17 |
ISBN (print) | 9788362593361 |
Publication status | Published - 2013 |
Peer-reviewed | Yes |
Externally published | Yes |