Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Risikomanagement beim Aufbau von NGA-Netzen. Ausgehend von grundlegenden Betrachtungen bezüglich hochleistungsfähiger Breitbandanschlüsse und dem Wertschöpfungsprozess der Telekommunikation im Allgemeinen und von TK-Netzen im Besonderen wird ein grundlegendes Risiko-Management-System beim Aufbau von NGA-Netzen konstruiert. Dabei kommt insbesondere den Phasen der Risikoidentifikation, der Risikobewertung und der Risikosteuerung mit ihren jeweiligen Methoden und Instrumenten eine hohe Bedeutung zu. Mithilfe der Wertketten-, der Prozessketten- und der Wettbewerbsanalyse konnten die bedeutendsten identifizierten Risiken - Marktrisiken, Technologierisiken, Ausführungsrisiken und Regulierungsrisiken – identifiziert werden. Zur Risikobewertung wurden bekannte Instrumente bezüglich ihrer Tauglichkeit untersucht und bewertet. Als wichtigstes Instrument konnte die Szenario-Technik bezüglich der Bewertung der erkannten Risiken eingesetzt werden. Die Bewertung erfolgte anhand eines Wesentlichkeitsportfolios mithilfe qualitativer Einschätzungen. Demzufolge besitzen Marktrisiken und Regulierungsrisiken die größten Gefährdungsausprägungen für die Wirtschaftlichkeit des Ausbaus von NGA-Netzen. Während sich Marktrisiken durch Frühaufklärungssysteme prinzipiell gut steuern lassen, können Regulierungsrisiken nur äußerst eingeschränkt gemanagt werden. Vor diesem Hintergrund ist die Zurückhaltung der Marktakteure beim NGA-Ausbau in Deutschland verständlich.