Es sollten die ökologischen Unterschiede der Laufkäferlebensgemeinschaften auf einer Wildwiese und im Roteichenbestand ermittelt und miteinander verglichen werden. Dazu wurden auf jeder Versuchsfläche 3 Barber-Bodenfallen (BARBER, 1931 paraphrasiert nach TRAUTNER, 2017) platziert. Die Leerung fand dreimal alle drei Wochen statt. Mit Hilfe der Datenlogger wurde die bodennahe Temperatur auf beiden Versuchsflächen gemessen. Auf Grundlage einer linearen Regression der täglichen Temperaturdifferenzen zwischen Wiese und Roteichenbestand wurden eine Autokorrelation und ein F-Test durchgeführt. Es konnte eine systematische Abnahme der Temperaturdifferenz nachgewiesen werden. Im Durchschnitt war die Temperatur auf der Wiese um 1,6 °C wärmer als im Roteichenbestand. Es konnte ein Größenunterschied der Laufkäfer zwischen den beiden Versuchsflächen hoch signifikant nachgewiesen werden. Die Laufkäfer im Roteichenbestand waren im Durchschnitt 6,1 mm größer, als die auf der Wiese gefundenen Individuen. Auf beiden Versuchsflächen dominierten die flugfähigen Individuen mit 68 % im Roteichenbestand und 61 % auf der Wiese. Waldarten wurden im Roteichenbestand mit einer Häufigkeit von 78,1 % gefunden und es dominierte der überwiegend hygrophile Typ der Waldarten [(h) w] mit 72 %. Offenlandarten [o] wurden auf der Wiese mit einer Häufigkeit von 54,5 % und Offenland präferierenden Arten [(o)] mit einem Anteil von 44,3 % gefangen. Es dominierte mit 89,8 % der imaginale Überwinterungstyp ohne Herbstbestand auf der Wiese. Die beiden Überwinterungstypen imaginaler Überwinterungstyp mit Herbstbestand und larvaler Überwinterungstyp kamen im Roteichenbestand mit 68,8 bzw. 18,7 % am häufigsten vor. Vom Aussterben bedrohte Laufkäfer konnten auf den Versuchsflächen nicht nachgewiesen werden. Lediglich im Roteichenbestand wurden sechs Individuen von Abax carinatus, einer auf der Vorwarnliste stehenden Art, gefunden. Es wurden nach der nach der Bundesartenschutzverordnung zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten drei „besonders geschützte“ Arten genfangen, darunter Carabus granulatus, Carabus hortensis und Carabus nemoralis (BUNDESMINISTERIUM DER JUSTIZ UND FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ, 2005).