Krebs und die finanziellen Auswirkungen für Betroffene: Konzeptualisierung und erste Ergebnisse einer Validierungsstudie
Research output: Contribution to journal › Research article › Invited
Contributors
Abstract
Eine Krebserkrankung kann vielschichtige finanzielle Folgen für Betroffene haben.
In einer Validierungsstudie zur Erfassung von finanziellen Auswirkungen einer
Tumorerkrankung (FIAT) in Deutschland wird gegenwärtig ein „patient-reported
outcome measure“ (PROM) entwickelt. Erste Daten dieser Studie zeigen, dass
Krebspatient:innen in Deutschland sowohl mit Mehrausgaben als auch mit
Einkommenseinbußen konfrontiert sind. Neben dieser objektiven finanziellen
Belastung erleben Patient:innen auch Auswirkungen auf ihre Alltags- und
Lebensgestaltung. Diese subjektive finanzielle Belastung manifestiert sich u. a.
darin, dass die Betroffenen in bestimmten Lebensbereichen unzufrieden sind,
ausgelöst durch die krankheitsbedingten finanziellen Herausforderungen und/oder
die eingesetzten Copingstrategien (z. B. Sparen). Dies zeigt sich v. a. in den Bereichen
Wohnen, gesunde Lebensweise (z. B. Kauf gesunder Lebensmittel) sowie Urlaubs- und
Freizeitgestaltung. Betroffen von hoher subjektiver finanzieller Belastung waren in der
vorliegenden Studie hauptsächlich Frauen, Personen mit einem niedrigen Einkommen,
Personen, deren Einkommen sich nach der Krebsdiagnose verringert hat, jene mit
schlechtem Gesundheitszustand und Alleinlebende. Die ersten Ergebnisse zeigen
aber auch, dass Personen, die sich selbst einen hohen sozioökonomischen Status
zuschrieben, subjektiv belastet waren. Dies macht deutlich, dass subjektive Belastung
nicht zwingend eine finanzielle Notlage voraussetzt. Die angestrebte Validierung des
PROM könnte dabei helfen, Expert:innen im Gesundheitswesen in Deutschland stärker
für die finanziellen Auswirkungen, die Krebspatient:innen erleben, zu sensibilisieren
und adäquate Unterstützungsmöglichkeiten zu entwickeln.
In einer Validierungsstudie zur Erfassung von finanziellen Auswirkungen einer
Tumorerkrankung (FIAT) in Deutschland wird gegenwärtig ein „patient-reported
outcome measure“ (PROM) entwickelt. Erste Daten dieser Studie zeigen, dass
Krebspatient:innen in Deutschland sowohl mit Mehrausgaben als auch mit
Einkommenseinbußen konfrontiert sind. Neben dieser objektiven finanziellen
Belastung erleben Patient:innen auch Auswirkungen auf ihre Alltags- und
Lebensgestaltung. Diese subjektive finanzielle Belastung manifestiert sich u. a.
darin, dass die Betroffenen in bestimmten Lebensbereichen unzufrieden sind,
ausgelöst durch die krankheitsbedingten finanziellen Herausforderungen und/oder
die eingesetzten Copingstrategien (z. B. Sparen). Dies zeigt sich v. a. in den Bereichen
Wohnen, gesunde Lebensweise (z. B. Kauf gesunder Lebensmittel) sowie Urlaubs- und
Freizeitgestaltung. Betroffen von hoher subjektiver finanzieller Belastung waren in der
vorliegenden Studie hauptsächlich Frauen, Personen mit einem niedrigen Einkommen,
Personen, deren Einkommen sich nach der Krebsdiagnose verringert hat, jene mit
schlechtem Gesundheitszustand und Alleinlebende. Die ersten Ergebnisse zeigen
aber auch, dass Personen, die sich selbst einen hohen sozioökonomischen Status
zuschrieben, subjektiv belastet waren. Dies macht deutlich, dass subjektive Belastung
nicht zwingend eine finanzielle Notlage voraussetzt. Die angestrebte Validierung des
PROM könnte dabei helfen, Expert:innen im Gesundheitswesen in Deutschland stärker
für die finanziellen Auswirkungen, die Krebspatient:innen erleben, zu sensibilisieren
und adäquate Unterstützungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Details
| Original language | German |
|---|---|
| Pages (from-to) | 113-117 |
| Number of pages | 5 |
| Journal | Forum : das offizielle Magazin der Deutschen Krebsgesellschaft |
| Volume | 39 |
| Issue number | 2 |
| Publication status | Published - Jan 2024 |
| Peer-reviewed | No |
External IDs
| Mendeley | 8768d23a-896b-37de-ad15-0e63c56c7909 |
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