Seit Jahrzehnten ist das erklärte Ziel von Interaktionsdesignern, den Benutzern den Zugang zur Technik und im speziellen zum Personal Computer derart zu gestalten, dass die Technik in den Hintergrund gedrängt wird und durch natürliche Bewegungen handhabbar ist. Der Begriff der Immersion und Intuition spielt dabei eine große Rolle und steht für das ‚Eingetaucht sein’ des Benutzers in einem Programm, welches bei natürlicher Bedienung in Vergessenheit gerät. Bezüglich dieser beiden Ausgangspunkte - der Steuerung durch natürliche Bewegungen und einem Eintauchen in die Virtualität - ist die motivierende These dieser Arbeit, dass der virtuelle dreidimensionale Raum zugänglich wird, indem man ihn durch das Interface bezüglich der haptischen Rezeption unberührt belässt. Dies ist als Gegenpol der gegenwärtigen Entwicklung der sogenannten Tangible-User-Interfaces zu sehen, bei denen physisch manipulierbare Gegenstände als Eingabegeräte im Vordergrund stehen. Die aufgestellte These dagegen, die ihre theoretische Begründung in der Bedeutung von Gesten sowie der menschlichen Wahrnehmung und motorischen Steuerung findet, stellt den Fakt heraus, dass sich Virtualität und frei steuernde Gesten abstrakt in einer Art Schwerelosigkeit treffen können und deshalb genau dort in Einklang gebracht werden sollten. Dieses auch unter dem Aspekt, dass ein einmal angesprochener (haptischer) Reiz die Erwartungshaltung des Benutzer dahingehend schärft, dem zugrundeliegenden Feedback kaum noch Fehler zu verzeihen.