Innovative Fassadensysteme bestehen oft aus einer Kombination unterschiedlichster Materialien, die hohe Energieeffizienz mit gestalterischer Freiheit vereinen. Für ihre Fertigung sind häufig materialschonende, optisch unauffällige Fügetechnologien erforderlich. Kleben bietet sich hier als ideale Lösung an, da es ästhetische, strukturelle und dauerhafte Verbindungen ermöglicht. Obwohl zahlreiche Klebstoffsysteme bereits untersucht wurden, bereitet ihre Anwendung oft Schwierigkeiten, da sie den Prozessanforderungen wie zuverlässiger Verarbeitung oder sicherem Fügen und Aushärten nicht genügen. Vor diesem Hintergrund wurde eine neuartige, auf vernetzbarem EVA basierende Klebtechnologie entwickelt, die eine Extrusion mit nachgelagerter thermischer Vernetzung kombiniert. Als Anwendungsbeispiele dienten zwei verschiedene für die Fassade entwickelte Elemente. Zum einen das „Large Area Fluidic Window“ mit integrierter Flüssigkeitszirkulation, zum anderen ein hybrides Dünnglaselement mit innen liegendem, 3D-gedrucktem Polymerkern. Zur Bewertung der Fügetechnologie wurden verschiedene EVA-Formulierungen charakterisiert, Kleinteilprüfkörper aus Glas- und Polymersubstraten gefertigt und deren Haftfestigkeit mittels Druckscherversuchen untersucht. Ergänzt wurde dies um anwendungsorientierte Alterungsszenarien, die die Dauerhaftigkeit der EVA-Klebung nachwiesen. Auch die Übertragbarkeit der Fügetechnologie auf den Bauteilmaßstab konnte erfolgreich realisiert werden.