Ermittlung von Damwilddichten mittels Fang-Markierung-Wiederfang-Verfahren und Beobachtungsdaten am Beispiel Jasmund

Research output: Types of ThesisBachelor thesis

Contributors

  • Mareike Bothe - (Author)

Abstract

Für BRIEDERMANN (1982) ist es eine der schwierigeren Fragen in der Jagd- und Wildfor-schung: „Wie hoch ist der Wildbestand?“ – Diese Frage ist oftmals nicht einfach zu beant-worten. Das Wissen um die Höhe des Wildbestands ist allerdings eine Grundvoraussetzung, um Populationen erfolgreich bewirtschaften zu können. Aus diesem Grund wurden sehr viele Methoden entwickelt, die sich dieser Frage widmen.\n2011–2013 fand das Projekt „Konzept für die Entwicklung und Evaluierung präziserer Methoden zum Schalenwildmonitoring im Nationalpark Jasmund“ der AG Wildtierforschung der Forstzoologie der TU Dresden statt. Das Untersuchungsgebiet stellte größtenteils der im Nordosten der Insel Rügen gelegene Nationalpark Jasmund dar. Dort wurde neben anderen Verfahren auch das Fang-Markierung-Wiederfang-Verfahren mittels Fotofallen verwendet, gleichzeitig konnten aber auch Beobachtungsdaten vom Damwild aufgenommen werden. \nIn dieser Arbeit konnten diese und die in einem eigenen Aufnahmezeitraum vermerkten Be-obachtungsdaten ebenfalls mittels der Fang-Markierung-Wiederfang-Methode ausgewertet werden. Die ermittelten Bestandshöhen des Damwilds aus dem Zeitraum des Projekts (2011/2012: 715 - 833 Stück; 2012/2013: 842 - 1079 Stück) schienen, da von etwas weniger als dem Maximalwert ausgegangen wird, wenig realistisch, was vermutlich an einer zu gerin-gen Anzahl an aufgenommenen Beobachtungsereignissen lag. Der Maximalwert aus dem Aufnahmezeitraum 2014/2015 (874 Stück) dagegen schien in einem realistischen Bereich zu liegen. Da aufgrund der Aufnahmezeit in diesem Ergebnis die Hirsche enthalten waren, mussten sie zunächst abgezogen werden, um sie mit dem Frühjahrsbestand vergleichen zu können. Nach einem Abzug von ungefähr 170 Stück männlichem Wildes (alle Hirsche der AKII+ und ein Teil der Spießer) und mit der Annahme, dass der Wert etwas geringer als der Maximalbestand ist, ergab sich ein geschätzter Frühjahrsbestand von ungefähr 680 Stücken Damkahlwild. \nUm die Methode anwenden zu können, ist es nötig, die zu betrachtende Wildart zu markie¬ren. Im Nationalpark Jasmund fand dies durch Ohrmarken statt. Ein Schwerpunkt der Arbeit lag auf dem Bestätigen von markiertem Damwild, da deren Überlebensstatus erfasst werden muss, um eine möglichst genaue Bestandsberechnung durchführen zu können. Es konnten 16 unterschiedliche Ohrmarken abgelesen werden. Hervorzuheben waren sieben Ablesun-gen: ein Stück Damwild galt zuvor als tot, bei sechs weiteren war es die Erstbestätigung.\nAufgrund der Beobachtungen war es weiterhin möglich, Aussagen zur Rudelgröße, der Ver-breitung im Untersuchungsgebiet und zur Anwesenheit des männlichen Damwilds im Gebiet des Nationalparks im Jahresverlauf zu machen.\nDarüber hinaus wurden verschiedene Beobachtungsarten (zu Fuß, Fahrrad, PKW, Ansitz) hinsichtlich ihres Aufwands eingeschätzt. Die Beobachtungsaufnahme mit dem PKW schien besonders geeignet zu sein. Auch insgesamt fiel der Zeit- und Personalaufwand der Me¬thode im Fall des Nationalpark Jasmunds gering aus.

Details

Original languageGerman
Awarding Institution
Supervisors/Advisors
Publication statusPublished - 2015
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Keywords

Keywords

  • Damwild, Populationsdichte, Fotofallen, Fang-Markierung-Wiederfang