Geklebte Verbindungen im Glasbau sind bisher überwiegend auf die Anwendung von Siliko­nen beschränkt. In einem laufenden Forschungsverbundprojekt, das durch die AiF im Rah­men des Programms PRO INNO II gefördert wird, werden alternative transparente höherfes­te Klebstoffsysteme, deren Verhalten im baupraktischen Bereich nicht bekannt sind, gezielt auf ihre Eignung in Glaskonstruktionen untersucht. Zahlreiche Anwendungen, die transpa­rente, elastische und alterungsbeständige Klebungen erfordern, werden erschlossen . Die betrachteten Klebstoffsysteme werden hinsichtlich ihrer Haftungseigenschaften, ihrer Alte­rungsbeständigkeit,ihres optimalen Oberflächenauftrages und ihrer verarbeit ngstechni­schen Aspekte auf unterschiedlichen Glas- und Metalloberflächen untersucht. Außerdem
wird untersucht, inwiefern transparente Klebungen eine Alternative zu üblicherweise verwen­deten Verbindungsmitteln der Glasbefestigung darstellen. Dazu werden an Bauteilen Tragfä­higkeits- und Gebrauchstauglichkeitsuntersuchungen unternommen, welche die Eigenschaf­ten der Klebstoffe aus ingenieurtechnischer Sicht beurteilen helfen. Wichtig für die Berech­nung von Klebungen in dünnen Schichten ist der richtige Ansatz des entsprechenden Mate­rialgesetzes und der Materialparameter. Durch die Wechselwirkungen mit dem Fügeteil verändern sich die Materialkennwerte des Klebstoffes. Unter Betrachtung der veränderten Mate­rialeigenschaften in diesem Grenzschichtbereich wird an einem numerischen Ersatzmodell ihr Einfluss auf die Ergebnisse überprüft.