Der Leipziger Auwald mit seinem Naturschutzgebiet „Burgaue“ gewinnt als einer der letzten großen Auwälder Mitteleuropas seine Bedeutung nicht nur in Bezug auf Landschafts-, Naturschutz und Freizeitaspekte sondern ganz besonders auch als Forschungsareal zur Beurteilung der ökologische Entwicklung dieses Gebietes unter Einflussnahme des Menschen.\nDie vorliegende Arbeit hatte das Ziel, anhand der Biodiversität und Ökologie der Laufkäferpopulationen, die sich als gut erforschte Bioindikatoren besonders eignen, herauszufinden, inwieweit die Auenlandschaft infolge der Einflüsse der Waldbehandlungen ökologischen Veränderungen unterliegt. Dabei wurden in unterschiedlich genutzten Arealen, einer Mittelwald-, Femelhieb- und Prozessschutzfläche, im Zeitraum 10.05.- 02.08.2017 mittels Bodenfallen Laufkäfer gesammelt und in Bezug auf standortsabhängige Eigenschaften unter Berücksichtigung von Vegetation und Klima analysiert.\nAls abschließendes Fazit lässt sich sagen, dass die Burgaue ihren Auwaldcharakter noch nicht verloren hat, sich jedoch bei einem Ausbleiben geeigneter Maßnahmen zur Rückgewinnung der natürlichen Wasserdynamik das Waldbild inklusive der Laufkäfergemeinschaften dauerhaft verändern wird.\nWährend die Laufkäfergemeinschaften der Fläche mit Mittelwaldbewirtschaftung 10 Jahre nach dem Eingriff wieder große Ähnlichkeit zur naturnahen Prozessschutzfläche zeigen, weißt die Femelhiebfläche auch nach einem Jahrzehnt immer noch deutliche Spuren des anthropogenen Eingriffs auf.\nDurch weitere Forschungen im Sinne eines kontinuierlichen Monitoring können die Maßnahmen zur Revitalisierung der Burgaue im Sinne einer Erfolgskontrolle bewertet und die langfristigen Auswirkungen waldwirtschaftlicher Eingriffe auf die Familie der Laufkäfer in Auwald-Ökosystemen beurteilt werden.