Die Geistes- und Sozialwissenschaften (GSW) werden zunehmend digital. Wissenschaftler:innen stehen mittlerweile relevante Daten in großer Quantität zur Verfügung – aus dem Internet und durch die Digitalisierung analoger Bestände. Die neue Masse an Daten ermöglicht und erfordert den Einsatz quantitativer Analysemethoden. Zwar existieren niedrigschwellige Tools für einzelne Arbeitsschritte bei der Erschließung und Auswertung von Daten innerhalb der digitalen GSW, doch bieten diese lediglich vordefinierte Schnittstellen und schränken Wissenschaftler:innen somit ein. Grundlegende Programmierkenntnisse können hier Abhilfe schaffen, indem sie Forschenden ermöglichen, ihre Fragestellungen wesentlich flexibler zu verfolgen. Die Professur für Angewandte Linguistik bietet daher seit Langem einen Programmierkurs an, der sich spezifisch an den Bedarfen Linguistikstudierender ausrichtet und diesbezüglich stetig verbessert wird. Die Umstellung auf ein Blended Learning-Format im Video-Tutorial-Stil erwies sich als sehr geeignetes Setting: Studierende können die Inhalte räumlich-zeitlich flexibel konsumieren und so ihren Fortschritt individuell gestalten. Dieser Beitrag liefert einen ausführlichen Bericht über die Vermittlung von Programmierkenntnissen an Linguistikstudierende, diskutiert Vor- und Nachteile des umgesetzten Blended Learning-Formats und bietet einen Ausblick auf ein laufendes Projekt, in dem der bestehende Kurs optimiert und auf Studierende anderer GSWs ausgeweitet wird.