Die Nutzung des mobilen Internets hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Durch die weite Verbreitung von Smartphones ergeben sich Möglichkeiten, die zu einer qualitativen Verbesserung der Informationsdienste im öffentlichen Verkehr führen können. Eine "Tür zu Tür" - Navigationsanwendung kann eine effiziente Gestaltung der Verkehrstelematik unterstützen und die Attraktivität des öffentlichen Personenverkehrs fördern. Jedoch bedeutet die Realisierung einer "Tür zu Tür"- Navigationsanwendung im ÖPV Aufwendungen für öffentliche Verkehrsunternehmen, deren Investition sich ökonomisch bzw. verkehrspolitisch nur rentieren kann, wenn der Fahrgast zu einer Nutzung des angebotenen Informationsdienstes bereit ist. Das Ziel dieser Arbeit ist die empirische Erfassung des Wunsches nach einer "Tür zu Tür"- Navigationsanwendung im ÖPV. Die Erhebung in Form eines Face-to-Face-Interviews erfasst dabei auch Parameter, die für die nähere Charakterisierung des Nutzers dieser Anwendung von Bedeutung sind. Im Ergebnis kann ein sehr hoher Wunsch aller befragten Personengruppen für die "Tür zu Tür"- Navigationsanwendung im ÖPV festgestellt werden. Jedoch ist auch ein Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl nicht eindeutig nachzuweisen und muss bezweifelt werden. Ein Risiko ist die Sicherstellung einer ausreichenden Qualität der Navigation. So sollte die Positionsbestimmung des Endgerätes nicht ausschließlich auf Satelliten gestützten Technologien basieren. Die Einbindung weiterer Technologien wie bspw. WLAN ist anzuraten und benötigt bis zur Marktreife noch Zeit. Für ein öffentliches Verkehrsunternehmen stellt die "Tür zu Tür"- Navigationsanwendung dennoch eine Chance zur Verbesserung der Servicequalität gegenüber dem Kunden dar. Die Einbindung des Individualverkehrs in die ÖV-Navigation und die Möglichkeit zum Fahrkartenverkauf sind u.a. Merkmale, welche sich die Befragten auch in einer "Tür zu Tür"- Navigationsanwendung im ÖPV wünschen.