Die kalte Residenz: Überlegungen zu einer Sozialgeschichte des Winters um 1800
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Contributors
Abstract
Der Beitrag plädiert für eine systematische Verschränkung von sozialgeschichtlichen und umwelthistorischen Perspektiven. Am Beispiel der kursächsischen Residenzstadt Dresden wird gezeigt, in welcher Form die dichte Folge harter Extremwinter im achtzehnten Jahrhundert die Entwicklung der Armenfürsorge beeinflusste. Hierfür werden die umwelthistorischen Bedingungen des letzten Drittels des achtzehnten Jahrhunderts, die Auswirkungen des Winters auf die Lebensadern der Stadt und das urbane Versorgungsmanagement sowie die Verschränkung von Debatten über Witterung und Gesundheit skizziert. Die öffentliche Skandalisierung der drastischen Folgen der Kälte wirkte als Katalysator, um im Sinne übergreifender Ideen der Gesundheits- und Wohlfahrtspolicey die Finanzierung und die Organisation der Armenfürsorge seit 1788 neu aufzustellen. In den Untersuchungszeitraum fällt auch die Einrichtung einer Rumford’schen Suppenanstalt in Dresden, die als aufgeklärtes Modellprojekt eines kalorischen Heilmittels gegen die Härten des Winters gelten kann. Vorgestellt und diskutiert werden die ergriffenen Maßnahmen entlang der jährlich publizierten Berichte der hierfür zuständigen Policeykommission.
Details
Original language | German |
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Title of host publication | Extremereignis ›Kältewinter‹ im 18. Jahrhundert |
Editors | Anna Axtner-Borsudtzky, Joana van de Löcht |
Place of Publication | Berlin / Boston |
Publisher | DeGruyter |
Pages | 101-124 |
Number of pages | 23 |
Publication status | Published - Mar 2025 |
Peer-reviewed | Yes |
Publication series
Series | Historical catastrophe studies |
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External IDs
ORCID | /0009-0002-7719-8097/work/179847046 |
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