»Das hat meinen Alltag bestimmt, man hat einfach Angst.«: Auswirkungen freier und lokaljournalistischer Arbeit zur extremen Rechten in Ostdeutschland

Research output: Contribution to journalResearch articleContributedpeer-review

Contributors

Abstract

Das während des letzten Jahrzehnts zu beobachtende Erstarken der extremen Rechten in Deutschland zog auch eine verstärkte Gefährdungs-lage für Journalist:innen, die zu diesem Themenfeld arbeiten, nach sich. Pressefeindliche Übergriffe nahmen seit dem Aufkommen asylfeindlicher Großproteste wie PEGIDA besonders in Ostdeutschland deutlich zu (vgl. ECPMF 2017). Trotz medial immer wieder geäußerter Fassungslosigkeit über die Heftigkeit pressefeindlicher Gewalt durch die extreme Rechte blieb eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Phänomen bisher weit-gehend aus. Der vorliegende Beitrag füllt einen Teil dieser Lücke, indem er der Frage nachgeht, welche Auswirkungen die journalistische Arbeit zur extremen Rechten auf Berufs-und Alltagsleben von Journalist:innen hat. Als zentrale Erkenntnis wird die Vielfältigkeit der Bedrohungen konstatiert, denen die meist an ›vorderster Front‹ berichtenden freien und lokalen Jour-nalist:innen durch die extreme Rechte ausgesetzt sind. Mithilfe des raum-bezogenen Konzeptes der performativen und affektiven Territorialisierung wird die Pressefeindlichkeit in ihrer Wirkungsweise als verräumlichte Form extrem rechter Machtausübung analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen die existenzbedrohende Heftigkeit, mit der sich Pressefeindlichkeit auf individueller Ebene auf Journalist:innen und damit auf die Pressefreiheit insgesamt auswirkt.

Details

Original languageGerman
Pages (from-to)317-338
JournalJournalistik. Zeitschrift für Journalismusforschung
Volume8
Issue number3/4
Publication statusPublished - 2025
Peer-reviewedYes

External IDs

ORCID /0009-0008-8751-2274/work/198594963