Berührungsverbote: Annäherungen an Gisela E
Research output: Book/Conference proceeding/Anthology/Report › Non-scientific book › Contributed
Contributors
Abstract
Die Schriftstellerin Gisela Elsner (1937-1992) bildet das Zentrum dieses Kataloges, der anlässlich des gleichnamigen Ausstellungsprojektes erscheint. Es handelt sich um eine Autorin, die das eigene Land, die BRD, stets als Fremde wahrgenommen hat. Daher rührt auch ihr satirischer und unerbittlicher Blick, mit dem sie die Rituale des Klein- und Großbürgertums sezierte.
In der Auseinandersetzung mit einzelnen Facetten der Autorin versuchen die beteiligten Künstler*innen, sich dem Werk und der Person Gisela Elsners anzunähern. Durch diese Setzung konfrontieren sich die Künstler*innen mit Fragen, mit denen auch die Nachkriegsgeneration, wenn auch aus anderen Gründen, konfrontiert gewesen ist: dem Wegfall des Systems der Elterngeneration, Entgrenzungsdrang entgegen starrer Konformitätenlogik und der Suche nach einer Reibungsfläche, die in einer marktfundamentalistischen Gesellschaft ihre Entsprechung gefunden hat. Dieses Ankämpfen lässt sich auch mit Elsners radikaler Abkehr von der Selbstzufriedenheit der Wirtschaftswundergeneration, ihrer Flucht vor tradierten Beziehungsmodellen und der Wut auf den spießigen Muff der Nachkriegsgesellschaft in Einklang bringen.
Die Werke der Künstler*innen sind in der Ausstellung wie im Katalog mit ausgewählten Texte der Autorin und Exponate zu ihrer Person verbunden und werfen in dieser Zusammenstellung neue Fragen auf: Welche neuen Interpretationshorizonte ergeben sich aus der intermedialen Konfrontation dieser Texte und Bilder? Welche Formen der ästhetischen Erfahrung bzw. Erkenntnis eröffnen sich in diesem intermedialen Diskurs? Welche Gedanken, Ansätze und Analysen dieser frühen feministischen und kapitalismuskritischen Stimme der BRD bieten Schnittstellen oder Anknüpfungspunkte für die Gegenwartskunst?
In der Auseinandersetzung mit einzelnen Facetten der Autorin versuchen die beteiligten Künstler*innen, sich dem Werk und der Person Gisela Elsners anzunähern. Durch diese Setzung konfrontieren sich die Künstler*innen mit Fragen, mit denen auch die Nachkriegsgeneration, wenn auch aus anderen Gründen, konfrontiert gewesen ist: dem Wegfall des Systems der Elterngeneration, Entgrenzungsdrang entgegen starrer Konformitätenlogik und der Suche nach einer Reibungsfläche, die in einer marktfundamentalistischen Gesellschaft ihre Entsprechung gefunden hat. Dieses Ankämpfen lässt sich auch mit Elsners radikaler Abkehr von der Selbstzufriedenheit der Wirtschaftswundergeneration, ihrer Flucht vor tradierten Beziehungsmodellen und der Wut auf den spießigen Muff der Nachkriegsgesellschaft in Einklang bringen.
Die Werke der Künstler*innen sind in der Ausstellung wie im Katalog mit ausgewählten Texte der Autorin und Exponate zu ihrer Person verbunden und werfen in dieser Zusammenstellung neue Fragen auf: Welche neuen Interpretationshorizonte ergeben sich aus der intermedialen Konfrontation dieser Texte und Bilder? Welche Formen der ästhetischen Erfahrung bzw. Erkenntnis eröffnen sich in diesem intermedialen Diskurs? Welche Gedanken, Ansätze und Analysen dieser frühen feministischen und kapitalismuskritischen Stimme der BRD bieten Schnittstellen oder Anknüpfungspunkte für die Gegenwartskunst?
Details
Original language | German |
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Place of Publication | Dresden |
Publisher | Riesa Efau Dresden |
Commissioning body | Internationale Gisela Elsner Gesellschaft e.V. c/o Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg | Literaturhaus Oberpfalz |
Number of pages | 120 |
Volume | Berührungsverbote - Annäherung an Gisela E. |
Edition | 150 |
ISBN (print) | Edition |
Publication status | Published - 2021 |