Tagungsband zu zwei an der Masaryk-Universität Brno stattfindenden Veranstaltungen. Im Supplement-Band der Brünner Beiträge zur Germanistik und Nordistik werden Beiträge aus zwei profilierten Forschungsrichtungen der Germanistik i.w.S. herausgegeben, nämlich der aktuellen Landeskunde mit Bezug zum Deutsch als Fremd-und Zweitspracheunterricht und der germanistischen Mediävistik.
Einen Hintergrund bilden hierbei zwei kleinere Tagungen, die vom Institut für Ger-
manistik, Nordistik und Nederlandistik der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Uni-
versität in Kooperation mit weiteren Partnerinstitutionen veranstaltet wurden. Es han-
delt sich um die didaktische Konferenz: Aktuelle landeskundliche Ansätze in DaF/DaZ,
veranstaltet am 6. April 2019 an der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universi-
tät, mit dankenswerter Unterstützung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst, gefolgt von der Tagung Mediävistik mannigfach, minutiös, mitteleuropäisch – modern, am 2.–3. Mai 2019 in Zusammenarbeit mit der Mährischen Landesbibliothek (MZK), mit freundlicher Förderung durch das Österreichische Kulturforum Prag. Die Themen der hier präsentierten Aufsätze entsprechen größtenteils den Konferenzbeiträgen, bzw. wurden sie durch die dortigen Diskussionen inspiriert, oder sie greifen die dort im Vordergrund stehenden Forschungsfragen oder Konzepte auf und erweitern sie.
Bei den scheinbar kaum verwandten oder benachbarten Disziplinen, deren Vertre-
ter sich im vorliegenden Band zusammen finden, lassen sich interessanterweise Berührungspunkte ausmachen, die sogar den Kernideen in beiden Bereichen nahe kommen.
Zu denken wäre z.B. an den sinnvollen und respektvollen Umgang mit „dem Anderen“,
dem „Nicht-Vertrauten“, bzw. an die Fragen seiner machtvollen Hervorbringung und
Konstruktion. Es liegt nahe, dass dies die zentralen Interessen der Landeskunde im Kontext der DaF/DaZ-Didaktik angeht, genauso gilt die „Alterität“ des Mittelalters als eine wichtige Grundlage der andauernden Popularität dieser Epoche in der breiteren Öffentlichkeit wie auch eine Quelle von Herausforderungen für die mediävistische Forschung. Erstrebenswert ist für die beiden Disziplinen, dass das – inhärent oder vermeintlich – Andersartige nicht dem aussichtslos „Fremden“ und Unverständlichen gleichkommt; zu wünschen bleibt, dass auch der vorliegende Band dazu – zumindest mit punktuellen Einblicken – seinen bescheidenen Beitrag leistet.
Johannes Köck, Vlastimil Brom