Bildproteste in der Pandemie
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Persons and affiliations
- Viktoria Rösch - , Chair of Comparative Cultural Studies and Qualitative Research (Sociology) (Speaker)
Date
25 Aug 2021
Description
Menschenansammlungen sind in Zeiten von Corona etwas Außergewöhnliches. Bilder vieler Menschen auf engem Raum erregen die Betrachter:innen; die einen spüren außergewöhnliche Lust, für die anderen ist diese Vorstellung außergewöhnlich angsterregend. Derzeit sehen wir Bilder von Menschenmassen in der nationalen Berichterstattung hauptsächlich bei den Demonstrationen der selbsternannten „Querdenker“. Die Bilder der Demonstrationen auf öffentlichen Plätzen, Menschen dicht an dicht, weit weg von den seit Corona symbolträchtigen ‚Einmeterfünfzig‘, Bilder von Menschen ohne Masken: Sie affizieren. Doch dieser Protest spielt sich nicht nur auf öffentlichen Plätzen oder der Straße ab, weitergeführt und verarbeitet wird dieser und insbesondere seine produzierten Bilder auch im digitalen Raum. Nicht erst seit dem Digitialisierungsschub, der durch die Covid19-Pandemie auch vor der Sphäre des politischen Protests nicht Halt gemacht hat, können eine wechselseitige Bezugnahme von insbesondere visuellen Praktiken im Netz und politischem Protest auf der Straße beobachtet werden. Die nahezu unbegrenzte Möglichkeit der Aufnahme von Fotos und Videos und ihrer sofortigen weltweiten Verbreitung schafft eine spezifische Konstellation, die die Kunsthistorikerin Kerstin Schankweiler als „Bildproteste“ (2019) fasst. Sie geht in dieser Verflechtung noch einen Schritt weiter, sie formuliert, dass sich Bilder und Proteste im digitalen Zeitalter gegenseitig hervorbringen (vgl. ebd.: 56). In diesem Beitrag soll ein Blick darauf geworfen werden, wie Bilder der Querdenkenproteste von neurechten Akteur:innen visuell aufbereitet und wiederum als Teil des politischen Protests genutzt werden. Es stellt sich die Frage nach einer pandemiespezifischen Protestästhetik samt ihrer eigenen Ikonizität. Daneben soll auch das Affizierungspotential dieser Bilder diskutiert werden, also: Welche politischen Affekte werden mit und durch die Bilder angerufen? Wie wird mit und durch die Bilder eine Gemeinschaft gestiftet und wie werden die Bilder genutzt, um zum politischen Protest zu mobilisieren? Empirische Grundlage dieses Vortrags bilden Fotos und Kurz-Videos von Instagram-Accounts neurechter Akteur:innen.Conference
Title | Gemeinsamer Soziologiekongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) 2021 |
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Subtitle | Post-Corona-Gesellschaft? Pandemie, Krise und ihre Folgen |
Abbreviated title | DGS/ÖGS 2021 |
Duration | 23 - 25 August 2021 |
Website | |
Degree of recognition | International event |
Location | online |
City | Wien |
Country | Austria |