Wirkung von autologem Thrombozytenkonzentrat auf den anatomischen und funktionellen Erfolg bei der Chirurgie des Makulaforamens im Spätstadium: Eine retrospektive Analyse
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Forschungsartikel › Beigetragen › Begutachtung
Beitragende
Abstract
Hintergrund
Das Makulaforamen (MF) ist eine Erkrankung des Sehzentrums der Netzhaut des menschlichen Auges und führt unbehandelt zu starker Sehbeeinträchtigung. Die Makulaforamenchirurgie ist seit Jahren sehr erfolgreich und zeigt in frühen Stadien einen sehr guten anatomischen und funktionellen Erfolg, weniger jedoch – trotz ständiger Verbesserung der Operationsprozeduren – in höheren Erkrankungsstadien.
Methode
In einer retrospektiven Analyse untersuchten wir die Wirkung von autologem Thrombozytenkonzentrat bei Patienten mit einem hohen MF-Stadium (Stadium III–IV) hinsichtlich des Lochverschlusses und der Erholung der Sehkraft (Visus). Die Applikation der Thrombozyten erfolgte intraoperativ bei einer pars plana Vitrektomie (ppV). Zusätzlich wurden die Plättchenkonzentrate bei einigen Patienten qualitativ auf den Gehalt an Wachstumsfaktoren und mit Blick auf ihre Adhäsionsfähigkeit untersucht.
Ergebnisse
In der ersten Patientengruppe konnte ein guter anatomischer Lochverschluss bei 74 % der Patienten erzielt werden. Die Analysen der Plättchenkonzentrate in dieser Gruppe zeigten, dass ein möglicher Wundheilungseffekt am ehesten vom Gehalt an Wachstumsfaktoren (am Beispiel des Plättchenwachstumsfaktors, PDGF) beeinflusst wird und weniger von der Adhärenzfähigkeit der Thrombozyten, gemessen an der Aggregationsfähigkeit nach Ristocetingabe. In der zweiten Patientengruppe zeigten sich nach Optimierung des Verfahrens für die Thrombozytenkonzentratherstellung und des chirurgischen Verfahrens eine Steigerung des anatomischen Erfolgs (92 %) sowie eine sehr rasche Entwicklung der Visusverbesserung innerhalb der ersten sechs Wochen.
Diskussion
Die Optimierung der chirurgischen Verfahren zur MF-Chirurgie stand in der Vergangenheit an erster Stelle. Konzepte zur Wundheilung sind eher rar. Wir postulieren aufgrund unserer Daten, dass der Einsatz von autologen Thrombozytenkonzentraten als Wundheilungskonzept gerade den funktionellen Erfolg in späten Stadien der Erkrankung steigern hilft.
Das Makulaforamen (MF) ist eine Erkrankung des Sehzentrums der Netzhaut des menschlichen Auges und führt unbehandelt zu starker Sehbeeinträchtigung. Die Makulaforamenchirurgie ist seit Jahren sehr erfolgreich und zeigt in frühen Stadien einen sehr guten anatomischen und funktionellen Erfolg, weniger jedoch – trotz ständiger Verbesserung der Operationsprozeduren – in höheren Erkrankungsstadien.
Methode
In einer retrospektiven Analyse untersuchten wir die Wirkung von autologem Thrombozytenkonzentrat bei Patienten mit einem hohen MF-Stadium (Stadium III–IV) hinsichtlich des Lochverschlusses und der Erholung der Sehkraft (Visus). Die Applikation der Thrombozyten erfolgte intraoperativ bei einer pars plana Vitrektomie (ppV). Zusätzlich wurden die Plättchenkonzentrate bei einigen Patienten qualitativ auf den Gehalt an Wachstumsfaktoren und mit Blick auf ihre Adhäsionsfähigkeit untersucht.
Ergebnisse
In der ersten Patientengruppe konnte ein guter anatomischer Lochverschluss bei 74 % der Patienten erzielt werden. Die Analysen der Plättchenkonzentrate in dieser Gruppe zeigten, dass ein möglicher Wundheilungseffekt am ehesten vom Gehalt an Wachstumsfaktoren (am Beispiel des Plättchenwachstumsfaktors, PDGF) beeinflusst wird und weniger von der Adhärenzfähigkeit der Thrombozyten, gemessen an der Aggregationsfähigkeit nach Ristocetingabe. In der zweiten Patientengruppe zeigten sich nach Optimierung des Verfahrens für die Thrombozytenkonzentratherstellung und des chirurgischen Verfahrens eine Steigerung des anatomischen Erfolgs (92 %) sowie eine sehr rasche Entwicklung der Visusverbesserung innerhalb der ersten sechs Wochen.
Diskussion
Die Optimierung der chirurgischen Verfahren zur MF-Chirurgie stand in der Vergangenheit an erster Stelle. Konzepte zur Wundheilung sind eher rar. Wir postulieren aufgrund unserer Daten, dass der Einsatz von autologen Thrombozytenkonzentraten als Wundheilungskonzept gerade den funktionellen Erfolg in späten Stadien der Erkrankung steigern hilft.
Details
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 1289-1298 |
Seitenumfang | 10 |
Fachzeitschrift | Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz |
Jahrgang | 58 |
Ausgabenummer | 11-12 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - Nov. 2015 |
Peer-Review-Status | Ja |
Externe IDs
Scopus | 84945449579 |
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WOS | 000363245200014 |
ORCID | /0000-0003-3205-1876/work/142256436 |
researchoutputwizard | legacy.publication#66231 |
Schlagworte
Schlagwörter
- Autologous platelet concentrate, Macular hole, Wound healing, Surgery, LIMITING MEMBRANE REMOVAL, GROWTH-FACTOR, CLINICOPATHOLOGICAL CORRELATION, VITREOMACULAR TRACTION, PROGNOSTIC-FACTOR, BRILLIANT BLUE, PROLIFERATION, VITRECTOMY, MULTICENTER, FEATURES