Wirkung von autologem Thrombozytenkonzentrat auf den anatomischen und funktionellen Erfolg bei der Chirurgie des Makulaforamens im Spätstadium: Eine retrospektive Analyse

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftForschungsartikelBeigetragenBegutachtung

Beitragende

  • Katrin Engelmann - , Klinikum Chemnitz gGmbH, Institut für Anatomie (Autor:in)
  • Uwe Sievert - , DRK Blutspendendienst Nord Ost gGmbH (Autor:in)
  • Kristina Hoelig - , Medizinische Klinik und Poliklinik I (Autor:in)
  • Dierk Wittig - , Klinikum Chemnitz gGmbH (Autor:in)
  • Sarah Wesslau - , Klinikum Chemnitz gGmbH (Autor:in)
  • Stefan Domann - , Institut für Anatomie (Autor:in)
  • Gabriele Siegert - , Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (Autor:in)
  • Monika Valtink - , Institut für Anatomie (Autor:in)

Abstract

Hintergrund
Das Makulaforamen (MF) ist eine Erkrankung des Sehzentrums der Netzhaut des menschlichen Auges und führt unbehandelt zu starker Sehbeeinträchtigung. Die Makulaforamenchirurgie ist seit Jahren sehr erfolgreich und zeigt in frühen Stadien einen sehr guten anatomischen und funktionellen Erfolg, weniger jedoch – trotz ständiger Verbesserung der Operationsprozeduren – in höheren Erkrankungsstadien.

Methode
In einer retrospektiven Analyse untersuchten wir die Wirkung von autologem Thrombozytenkonzentrat bei Patienten mit einem hohen MF-Stadium (Stadium III–IV) hinsichtlich des Lochverschlusses und der Erholung der Sehkraft (Visus). Die Applikation der Thrombozyten erfolgte intraoperativ bei einer pars plana Vitrektomie (ppV). Zusätzlich wurden die Plättchenkonzentrate bei einigen Patienten qualitativ auf den Gehalt an Wachstumsfaktoren und mit Blick auf ihre Adhäsionsfähigkeit untersucht.

Ergebnisse
In der ersten Patientengruppe konnte ein guter anatomischer Lochverschluss bei 74 % der Patienten erzielt werden. Die Analysen der Plättchenkonzentrate in dieser Gruppe zeigten, dass ein möglicher Wundheilungseffekt am ehesten vom Gehalt an Wachstumsfaktoren (am Beispiel des Plättchenwachstumsfaktors, PDGF) beeinflusst wird und weniger von der Adhärenzfähigkeit der Thrombozyten, gemessen an der Aggregationsfähigkeit nach Ristocetingabe. In der zweiten Patientengruppe zeigten sich nach Optimierung des Verfahrens für die Thrombozytenkonzentratherstellung und des chirurgischen Verfahrens eine Steigerung des anatomischen Erfolgs (92 %) sowie eine sehr rasche Entwicklung der Visusverbesserung innerhalb der ersten sechs Wochen.

Diskussion
Die Optimierung der chirurgischen Verfahren zur MF-Chirurgie stand in der Vergangenheit an erster Stelle. Konzepte zur Wundheilung sind eher rar. Wir postulieren aufgrund unserer Daten, dass der Einsatz von autologen Thrombozytenkonzentraten als Wundheilungskonzept gerade den funktionellen Erfolg in späten Stadien der Erkrankung steigern hilft.

Details

OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)1289-1298
Seitenumfang10
FachzeitschriftBundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
Jahrgang58
Ausgabenummer11-12
PublikationsstatusVeröffentlicht - Nov. 2015
Peer-Review-StatusJa

Externe IDs

Scopus 84945449579
WOS 000363245200014
ORCID /0000-0003-3205-1876/work/142256436
researchoutputwizard legacy.publication#66231

Schlagworte

Schlagwörter

  • Autologous platelet concentrate, Macular hole, Wound healing, Surgery, LIMITING MEMBRANE REMOVAL, GROWTH-FACTOR, CLINICOPATHOLOGICAL CORRELATION, VITREOMACULAR TRACTION, PROGNOSTIC-FACTOR, BRILLIANT BLUE, PROLIFERATION, VITRECTOMY, MULTICENTER, FEATURES