Die Verwendung von nichtmetallischen, textilen Bewehrungsstrukturen anstelle von Stahlbewehrung ist eine Schlüsselkomponente, um Betonkonstruktionen nachhaltiger und dauerhafter zu machen als sie es derzeit sind. Der Grund dafür ist die Korrosionsbeständigkeit der textilen Bewehrung, die es ermöglicht, die Dicke der Betondeckung zu verringern und gleichzeitig die Lebensdauer von Betonkonstruktionen zu verlängern. Dies reduziert die benötigte Zementmenge und damit auch den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Mittels textiler Fertigungstechnologien lassen sich maßgeschneiderte, belastungsangepasste Bewehrungstopologien an die Anforderungen hochbeanspruchter und effizient gestalteter Betonbauteile anpassen. Ziel dieses Beitrages ist es, einen Überblick über die aktuelle Forschungsliteratur zu geben, die sich mit textilen Bewehrungsstrukturen befasst, die bereits für Betonanwendungen in der Bauindustrie eingesetzt werden, sowie über solche, die sich derzeit in der Entwicklung befinden. Daher werden textile Bewehrungsstrukturen, die in ein-, zwei- und dreidimensionale Topologien unterteilt werden, sowie gängige Materialien, die für textilbewehrten Beton (TRC) verwendet werden, untersucht. Der größte Teil der Forschung ist bisher den zweidimensionalen textilen Verstärkungsstrukturen gewidmet. Darüber hinaus werden neuartige Ansätze zur Herstellung von textilen Verstärkungsstrukturen für Betonanwendungen auf der Grundlage robotergestützter Garnablagetechnologien behandelt.