Deutschland platziert sich im globalen und europäischen Geschwindigkeitsranking im Mittelfeld. In der Verfügbarkeit von NGA-Netzen ist Deutschland leicht übern europäi-schen Durchschnitt. BeidenBreitbandnetzen, diedieGigabitgeschwindigkeiten er-möglichen, ist Deutschland deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.Der Glas-faserausbau gehtauchnur langsam voran.Die Marktgröße, gemessen an der Kun-denanzahl, und das hohe BIP des Landes scheinen bei den Netzbetreibern nureinengeringen Anreiz zum Ausbau zu geben. Die Gründe für den mittelmäßigen Ausbau liegen unter anderembei den vergangenen politischenEntscheidungen zum Vecto-ring-Ausbau, der geringen Zahlungsbereitschaft der Kunden und den knappenTief-baukapazitäten.Die Förderung der grauen Flecken werden den Tiefbauengpass ver-stärken. Es ist ein Zusammenhang zwischen den angehobenen Förderbeträgen und den Tiefbaukosten erkennbar. Um die Tiefbauproblematik zu senken, müssen büro-kratische Hürden gemindert, zusätzliche Fachpersonal geschaffen und alternative Ver-legemethoden berücksichtigtwerden. Auch bieten das DigiNetz-Gesetz und der Infra-strukturatlas die Möglichkeit die Tiefbaukosten zu senken. Die gigabitfähigen Netze sprechen nur einen sehr kleinen Kundenkreis an, was in den niedrigen Take-Up-Raten resultiert. Um die Kunden für die leistungsstärkeren Breit-bandtechnologien zu sensibilisieren, sollten verstärkt nachfrageseitige Förderungen ergriffen werden. Interessante Konzepte sind hierbei das E-Govermentund die Förde-rung durch Voucher. Letztereskann die Kostenbarriere bei den Kunden senken. Die Beobachtungen zur Voucher-Maßnahme aus Großbritannien sind vielversprechend. Im ländlichen Raum sind die Ausbaubemühungen der Kommunen und die privatenPartnerschaften mit teils öffentlichen Einrichtungen stärkster Treiber für den Glasfa-serausbau. Die Fördermaßnahmen und regulatorischenEingriffe müssen so erfolgen, dass deren Investitionen nicht unterwandert werden.