Neue Erkenntnisse zu den Stationen 3 und 4 der preußischen optischen Telegraphenlinie (1832 - 1849)

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftForschungsartikelBeigetragen

Beitragende

Abstract

Mit dem Siegeszug der modernen Telekommunikation ist das Interesse an den Anfängen der preußischen Informationsübermittlung mit Hilfe optisch-mechanischer Telegrafen erheblich gestiegen, wie sich schon aus der Vielzahl von Publikationen ablesen lässt (z.B. ARLT 2007, ARLT et al. 2010, FUCHS 2006, HERBARTH 1978, MENNING et al. 2012, PAECH 2017 u.v.m.). Bei der Zusammenstellung dieser Arbeiten konnten kaum historische Quellen in Form von Archivalien genutzt werden, denn durch Brand im Heeresarchiv während des Bombenangriffs in Potsdam am 14. April 1945 war vieles vernichtet worden. Das betraf auch den Streckenabschnitt zwischen Berlin und Potsdam, der im vorliegenden Beitrag vorrangig beleuchtet werden soll. Umso wertvoller war der Fund einer zeitgenössischen Dokumentation des Obersts J.J. BAEYER (1849) über die geodätische Triangulation zwischen Ostsee und Berlin, bei der auch die weit herausragenden Signalmasten der optischen Telegrafen als Signale angepeilt wurden. Diese Winkelmessungen Baeyers waren unter Nutzung von Heliotropen und teilweise durch Mehrfachmessungen mit Winkelangaben mitunter von 1/10 Sekunden so genau, dass mit mathematischen Methoden die geografischen Positionen der Telegrafenstationen 2 (St.-Annenkirche in Dahlem), 3 (Schäferberg) und 4 (Telegraphenberg, Potsdam) in m-Genauigkeit abgeleitet werden konnten (DIETRICH et al. 2017) . Dabei stimmen die für den Punkt St.-Annenkirche aus der historischen Quelle errechneten Werte mit den mit GNSS Receiver ermittelten Koordinaten weitestgehend überein, wodurch die Berechnungen verifiziert werden. Zudem finden sich in BAEYER (1849) Angaben über die Höhen der Spitzen der Signalmaste über der Rasenkante und dessen Höhe über dem Ostsee-Pegel, woraus die Größe der Stationsgebäude abzuleiten ist. Diese wieder entdeckten Daten werden zusammen mit anderen neuen Funden nun im Folgenden für die Beschreibung der optischen Telegraphenlinie, speziell der Stationen 3 und 4, d.h. dessen zuerst errichteten Abschnitts, herangezogen.

Details

OriginalspracheDeutsch
Seitenumfang12
FachzeitschriftMitteilungen des Vereins für Kultur und Geschichte Potsdams
Jahrgang22. Jahrgang
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2017
Peer-Review-StatusNein

Schlagworte

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  • preußischen optischen Telegraphenlinie