Measuring financial distress in German cancer patients: development and validation of the Financial Distress of Cancer Assessment Tool (FIAT)

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftForschungsartikelBeigetragenBegutachtung

Beitragende

  • Luise Richter - , Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung (Autor:in)
  • Sophie Pauge - , Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts, Universität Bielefeld (Autor:in)
  • Katja Mehlis - , Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Universität Heidelberg (Autor:in)
  • Andrea Zueger - , Universität Heidelberg (Autor:in)
  • Bastian Surmann - , Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts, Universität Bielefeld (Autor:in)
  • Viktoria Mathies - , Friedrich-Schiller-Universität Jena (Autor:in)
  • Wolfgang Greiner - , Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts, Universität Bielefeld (Autor:in)
  • Thomas Ernst - , Friedrich-Schiller-Universität Jena (Autor:in)
  • Eva Caroline Winkler - , Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Universität Heidelberg, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Universität Witten/Herdecke, Nationales Zentrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg (Autor:in)
  • Natalja Menold - , Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung (Autor:in)

Abstract

Hintergrund: Eine Krebsdiagnose und -therapie kann bei den Betroffenen selbst in universellen Gesundheitssystemen zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Diese Studie stellt die Entwicklung und Validierung eines Messinstruments zur Erfassung der finanziellen Belastung bei deutschen Krebspatient:innen vor.

Methoden: Die Validierung des neu entwickelten Instruments erfolgte zweistufig, einschließlich zweier quantitativer Papier-Pencil-Befragungen (N1 = 111, N2 = 267) mit Patient:innen aller Krebsarten und Behandlungsstadien an zwei deutschen Universitätskliniken. Die faktorielle Validität, Reliabilität, Konstrukt- und Kriteriumsvalidität wurden mittels explorativer und konfirmatorischer Faktorenanalysen sowie Korrelationen und linearer Regressionsanalyse überprüft.

Ergebnisse: Das Financial Distress of Cancer Assessment Tool (FIAT) umfasst 19 Items auf drei Dimensionen subjektiver finanzieller Belastung: (i) finanzielle Sorgen, (ii) Unzufriedenheit in verschiedenen Lebensbereichen und (iii) herausfordernde Erfahrungen mit Behörden und Leistungsträgern (z. B. Arbeitsagentur, Krankenkasse). Konfirmatorische Faktorenanalysen bestätigten die faktorielle Struktur des Instruments. Die composite reliability (Raykovs Rho) liegt zwischen 0,88 und 0,96, und die Retest-Reliabilität reicht von 0,64 bis 0,75. Korrelationsanalysen zeigten signifikante Zusammenhänge zwischen den FIAT-Scores und verwandten Konstrukten [z. B. Korrelationen mit der Subskala „finanzielle Belastung“ (Q28) des EORTC-QLQ-C30 zwischen 0,47 und 0,60], was die Konstruktvalidität unterstützt. Darüber hinaus waren höhere FIAT-Scores signifikant mit einer geringeren gesundheitsbezogenen Lebensqualität (gemessen mit Q29 und Q30 des EORTC-QLQ-C30) assoziiert, mit Korrelationen von -0,21 bis -0,28. Sie korrelierten auch positiv mit Depressionen (PHQ-4; Korrelationen von 0,33 bis 0,45) und Angstzuständen (PHQ-4; Korrelationen von 0,25 bis 0,36), was die Kriteriumsvalidität unterstützte.

Fazit: Das neu entwickelte Messinstrument ist das erste Messinstrument zur Erfassung der finanziellen Belastung bei deutschen Krebspatient:innen. Es kann für Forschungszwecke eingesetzt werden und dazu beitragen, koordinierte Unterstützungsangebote bereitzustellen.
Titel in Übersetzung
Messung der finanziellen Belastung bei deutschen Krebspatient:innen
Entwicklung und Validierung des Financial Distress of Cancer Assessment Tool (FIAT)

Details

OriginalspracheEnglisch
Aufsatznummer103992
Seiten (von - bis)1-9
Seitenumfang9
FachzeitschriftESMO Open
Jahrgang9
Ausgabenummer12
PublikationsstatusVeröffentlicht - 29 Nov. 2024
Peer-Review-StatusJa

Externe IDs

Scopus 85210368474
ORCID /0000-0003-1106-474X/work/173516473

Schlagworte

Ziele für nachhaltige Entwicklung