Angetrieben von Megatrends, wie Urbanisierung, Klimawandel und Digitalisierung, unter-liegt der Mobilitätssektor starken Veränderungsprozessen. Soll das Ziel einer spürbaren Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs erreicht werden, bedarf es innovativer Mobilitätsangebote im Rahmen von Mobility-as-a-Service (MaaS). Das Konzept zielt auf eine nutzerfreundliche, plattform-gestützte Integration des ÖPNV mit Sharing-, Pooling- oder Mikromobilitätsdiensten. Eines der Kernmerkmale von MaaS umfasst das Angebot von Mobilitätspaketen. Dabei werden verschiedene Mobilitätsdienstleistungen in einem Paket zusammengefasst, die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes unbegrenzt oder bud-getiert vom Nutzer in Anspruch genommen werden können. Das Design von Mobilitätsbündeln beinhaltet verschiedene, eng miteinander verknüpfte Teilaspekte: die Ermittlung dervom Kunden präferierten Bündelarten, die darin enthaltenen Mobilitätsdienstleistungen inklusive ihrer Ausprägungsmerkmale, die Tarifoptionen sowie die Preisfestsetzung unter Berücksichtigung der Zahlungsbereitschaft der Kunden. Dabei sind die Mobilitätsbündel so zu konfigurieren, dass Einwohnern ein Nutzenvorteil, verglichen mit der konventionellen, separaten Nutzung der Verkehrsmodi, entsteht. Die Masterarbeit untersucht am Beispiel Leipzigs mittels auswahlbasierter Conjoint Analyse wie potenzielle Mobilitätspakete hinsichtlich der oben genannten Aspekte zu designen sind,wodurch sich unterschiedliche Nutzertypen im konkreten Fall charakterisieren lassen und wie hoch die Adoptionswahrscheinlichkeit von potenziellen Paketen in Leipzig sein wird. In der durchgeführten Stated-Choice Umfrage, in welcher ÖPNV, Bike-, Car- und Ridesharing sowie Add-ons Anwendung finden, werden basierend auf Literaturanalysen sowie Daten der Leipziger Verkehrsbetriebe realistische Mobilitätsbündel zur Auswahl gestellt und in acht Auswahlsituationen, bestehend aus je drei Paketen, präsentiert. Mittels eines Hierar-chischen Bayes Multinomialen Logit Modells (HBMNL) werden die Nutzen der 214 Teilnehmer auf Individualebene geschätzt und Marktsimulationen durchgeführt. Dabei zeigt sich zum einen die Bedeutsamkeit des ÖPNV als integraler Bestandteil, aber auch die große Präferenzheterogenität innerhalb der Stichprobe, die dazu führt, dass Einwohner Leipzigs durch die alternativen Sharing Modi unterschiedliche Nutzen erfahren. Daher ist es empfehlenswert, dass in Leipzig mehr als nur ein Paket angeboten wird, um auf diese Hetero-genität eingehen zu können. Es zeigt sich zudem, dass die Individualisierungsmöglichkeit, trotz eines Preisaufschlags von bis zu zehn Prozent, die Adoptionswahrscheinlichkeit der Mobilitätspakete erhöhen kann.