Die Abfallbewirtschaftung ist nach wie vor eine große Herausforderung für die meisten Entwicklungsländer, in denen das rasche Bevölkerungswachstum und die Verstädterung das jährliche Abfallaufkommen beeinflussen, was zu einer Verbreitung traditioneller Abfallbewirtschaftungsansätze führt, deren unterschiedliche Eigenheiten noch nicht bekannt sind. In dieser Studie wurden Haushaltsbefragungen und Experteninterviews eingesetzt, um die Dynamik der Abfallwirtschaft in Ghanas ländlichem Umfeld am Beispiel des Kwahu East District (KED) zu untersuchen. Die Studie untersucht (1) traditionelle WM-Systeme, (2) die Wahrnehmung ländlicher Haushalte zu bestehenden WM-Systemen und (3) das Vorhandensein und die Wirksamkeit relevanter lokaler Politiken und Gesetze. Die Ergebnisse deuten auf vielfältige traditionelle WM-Maßnahmen mit minimalen bis fast keinen Interventionen des formellen Sektors (der Bezirksversammlung) hin. Obwohl die meisten Befragten (66 %) eine positive Wahrnehmung nachhaltiger WM-Praktiken haben, werden diese nicht in gute Praktiken umgesetzt, da die fehlende Durchsetzung von WM-Vorschriften und der Mangel an WM-Einrichtungen (z. B. Abfallbehälter) in den untersuchten Gemeinden zu einer wahllosen Abfallentsorgung in einigen Gemeinden führen. Für eine angemessene Abfallbewirtschaftung in den ländlichen Gebieten der KED sollte ein mehrdimensionaler und mehrstufiger Ansatz verfolgt werden, um bewährte Praktiken der Abfallbewirtschaftung zu ermitteln und zu stärken, wobei die Bedeutung formeller Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen hervorzuheben ist. Aus politischer Sicht ist die dezentrale Durchsetzung der WM-Politik von wesentlicher Bedeutung, um die langfristige Übernahme bewährter Verfahren zu gewährleisten.