Der Einfluss von Industrie-Sponsoring auf Forschungsergebnisse randomisierter klinischer Studien in der Plastischen und n Chirurgie: Eine Querschnittsanalyse der letzten 12 Jahre
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Forschungsartikel › Beigetragen › Begutachtung
Beitragende
Abstract
Hintergrund Die Finanzierung von Forschungsprojekten im Fachbereich der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie wird zunehmend durch Industrieunternehmen übernommen. Zielsetzung dieser Arbeit ist es, randomisierte klinische Studien (RCTs) von führenden internationalen Journalen für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie zu untersuchen. Hierbei wurden die Kenndaten und die jeweils zugrundeliegenden Studienergebnisse in Abhängigkeit zur Finanzierung untersucht.
Material und Methoden Es erfolgte eine Auswertung der Kenndaten sowie der Finanzierung von RCTs international führender plastisch-chirurgischer Journale im Zeitraum Januar 2010 bis Januar 2022. Eine Kategorisierung wurde zudem nach thematischen Schwerpunkten und den Ergebnissen im Hinblick auf bestehende Finanzierungen durchgeführt.
Ergebnisse Insgesamt flossen die Daten von 381 RCTs in die Auswertung ein. Von diesen waren 68,5% aus einer universitären Einrichtung (n=261). Ein Großteil der Studien enthielt keine Angaben über die zugrundeliegende Mittelherkunft. 26% der ausgewerteten Forschungsstudien wurden durch Finanzmittel der Industrie gesponsort (n=98) und in 9,7% durch die jeweilige Universität/den Staat (n=37) (p<0,05, 95%-Konfidenzintervall). Der thematische Schwerpunkt der durchgeführten Studien in privaten Praxen war Ästhetik (n=32). Insgesamt wurden zum Thema der Ästhetik 28% (n=153) der RCTs von der Industrie/private Träger vs. 9% Universität/Staat finanziert. Zum Thema Rekonstruktion/Verbrennung/Handchirurgie wurden 9,2% der Studien von der Industrie/privaten Trägern und 7,5% von Universität/Staat finanziert. Die Finanzierung der Forschung universitärer Einrichtungen wurde in 25% aus Mitteln der Industrie beglichen (n=64). Von diesen industriegesponserten Studien waren 73% (n=71) der Studienergebnisse konklusiv produktfreundlich (p<0,05, 95%-Konfidenzintervall) und hatten den thematischen Schwerpunkt der therapeutisch-medikamentösen Anwendung/Produktanwendung (n=50, 75%).
Schlussfolgerung Bei der Finanzierung medizinischer Studien übernehmen Industrie und private Träger sowohl im Bereich der Rekonstruktion als auch der Ästhetik eine führende Rolle, dennoch wird der größere Teil der Studien bisher nicht durch diese finanziert. Erfolgte die Finanzierung jedoch durch Industrieunternehmen, konnte signifikant ein positives Studienergebnis verzeichnet werden. Aktuell wird der Themenbereich der Ästhetik durch die Industrie häufiger finanziert als die Themenbereiche in der Rekonstruktion, Verbrennungs- und Handchirurgie.
Material und Methoden Es erfolgte eine Auswertung der Kenndaten sowie der Finanzierung von RCTs international führender plastisch-chirurgischer Journale im Zeitraum Januar 2010 bis Januar 2022. Eine Kategorisierung wurde zudem nach thematischen Schwerpunkten und den Ergebnissen im Hinblick auf bestehende Finanzierungen durchgeführt.
Ergebnisse Insgesamt flossen die Daten von 381 RCTs in die Auswertung ein. Von diesen waren 68,5% aus einer universitären Einrichtung (n=261). Ein Großteil der Studien enthielt keine Angaben über die zugrundeliegende Mittelherkunft. 26% der ausgewerteten Forschungsstudien wurden durch Finanzmittel der Industrie gesponsort (n=98) und in 9,7% durch die jeweilige Universität/den Staat (n=37) (p<0,05, 95%-Konfidenzintervall). Der thematische Schwerpunkt der durchgeführten Studien in privaten Praxen war Ästhetik (n=32). Insgesamt wurden zum Thema der Ästhetik 28% (n=153) der RCTs von der Industrie/private Träger vs. 9% Universität/Staat finanziert. Zum Thema Rekonstruktion/Verbrennung/Handchirurgie wurden 9,2% der Studien von der Industrie/privaten Trägern und 7,5% von Universität/Staat finanziert. Die Finanzierung der Forschung universitärer Einrichtungen wurde in 25% aus Mitteln der Industrie beglichen (n=64). Von diesen industriegesponserten Studien waren 73% (n=71) der Studienergebnisse konklusiv produktfreundlich (p<0,05, 95%-Konfidenzintervall) und hatten den thematischen Schwerpunkt der therapeutisch-medikamentösen Anwendung/Produktanwendung (n=50, 75%).
Schlussfolgerung Bei der Finanzierung medizinischer Studien übernehmen Industrie und private Träger sowohl im Bereich der Rekonstruktion als auch der Ästhetik eine führende Rolle, dennoch wird der größere Teil der Studien bisher nicht durch diese finanziert. Erfolgte die Finanzierung jedoch durch Industrieunternehmen, konnte signifikant ein positives Studienergebnis verzeichnet werden. Aktuell wird der Themenbereich der Ästhetik durch die Industrie häufiger finanziert als die Themenbereiche in der Rekonstruktion, Verbrennungs- und Handchirurgie.
Details
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 132-139 |
Seitenumfang | 8 |
Fachzeitschrift | Handchirurgie, Mikrochirurgie, plastische Chirurgie : HaMiPla |
Jahrgang | 55 |
Ausgabenummer | 2 |
Frühes Online-Datum | 9 Feb. 2023 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - Apr. 2023 |
Peer-Review-Status | Ja |
Externe IDs
PubMed | 36758580 |
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ORCID | /0000-0003-4633-2695/work/145698719 |
WOS | 000935067200002 |
Mendeley | b47d0bcd-d3ab-39e8-bb15-1a2fd3bc1237 |
Schlagworte
Forschungsprofillinien der TU Dresden
DFG-Fachsystematik nach Fachkollegium
Fächergruppen, Lehr- und Forschungsbereiche, Fachgebiete nach Destatis
ASJC Scopus Sachgebiete
Schlagwörter
- conflict of interest, plastic surgery, randomised clinical trial, Conflict of interest, Plastic surgery, Randomised clinical trial