Angemessene Kenntnisse über Erbkrankheiten und Genetik sowie die persönliche Einstellung zu Gentests sind wichtige Faktoren für eine optimale Nutzung von Gentests. In der vorliegenden Studie wollten wir die allgemeine Einstellung zur Gentestung in einer für die deutsche Allgemeinbevölkerung repräsentativen Stichprobe (n = 2.076) untersuchen und die Einstellungen von Risikopersonen für erblich bedingten nicht-polypösen Darmkrebs/familiäre adenomatöse Polyposis (HNPCC/FAP) (n = 36), die eine universitäre genetische Beratungsstelle besucht hatten, mit einer angepassten Allgemeinbevölkerung vergleichen. Wir haben eine Teilmenge eines Fragebogens verwaltet, der zuvor in einer finnischen Studie verwendet wurde (Jallinoja et al., 1998). Die 12 Aussagen beziehen sich auf die Genehmigung, Ablehnung und Sorge um Gentests. Insgesamt zeigen die Ergebnisse eine hohe Akzeptanz der Gentests in der deutschen Bevölkerung und bei Risikopersonen. In Übereinstimmung mit anderen Studien stellen wir fest, dass die Einstellungen von Individuen, für die Erbkrankheiten ein herausragendes Thema von persönlicher Relevanz sind, und die Einstellungen der Allgemeinheit sehr ähnlich sind. Nur wenige signifikante Unterschiede zwischen diesen beiden Stichproben ergaben sich, was darauf hindeutet, dass Risikopersonen eine positivere Einschätzung der Prüfung haben. Ein faszinierender Befund war die hohe Rate von "don't know"-Antworten, insbesondere in der allgemeinen Bevölkerungsstichprobe. Im Vergleich zu den Ergebnissen aus Finnland ist die Zulassung von Gentests in der deutschen Bevölkerung geringer und die Zustimmung zu "don't know" ist deutlich höher. Wir plädieren für eine stärkere Aufmerksamkeit für die Frage der Einstellungsänderung nach der genetischen Beratung und für die Notwendigkeit einer vergleichenden interkulturellen Forschung über die Einstellung zur Gentechnologie. (translated by DeepL)