ABSTRACT: Ausgehend von der Problematik der fremdenfeindlichen Gewalttaten rechtsextremistischer ostdeutscher Jugendlicher wird die Bedeutung von rechtsextremistischen und nationalistischen Mythen in diesem Kontext eroertert. Zunaechst werden sozialpsychologische Thesen zum Begriff und zu den Wirkungen von Mythen diskutiert. Mythen werden dabei als soziale Konstruktionen ueber die Wirklichkeit verstanden. Dann werden Prozesse der Produktion und Rezeption von Mythen besprochen, und die Funktionalisierung von Mythen wird erlaeutert. Anschliessend werden ausgewaehlte eigene empirische Befunde zu Alltagsmythen junger rechtsextremistischer Ostdeutscher vorgestellt, so etwa Mythen ueber Fremde, ueber Gewalt, ueber das Deutschsein sowie Opfer- und Taeter-Mythen. Dabei wird auch auf die Frage nach dem Zusammenhang zwischen fremdenfeindlichen und rechtsextremistischen Orientierungen einerseits und der Geschlechtszugehoerigkeit sowie dem Bildungsstatus von Jugendlichen andererseits eingegangen. Es werden einige Belege erbracht, die gegen die Annahme sprechen, fremdenfeindliche Orientierungen und Aktionen seien ueberdurchschnittlich haeufig bei maennlichen Jugendlichen mit einem niedrigen bis mittleren Bildungsstatus und subkultureller Identifikation zu finden. (Rainer Neppl - ZPID) CLASSIFICATION: 2960; 3236; 29; 32