Verlegenheit in der Feldforschung: Die Anwesenheit der Forscherin als positionierungsanalytische Ressource

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftForschungsartikelBeigetragenBegutachtung

Abstract

Dieser Artikel untersucht die durch die Aushandlung von Positionierungen
entstehenden Emotionen der Forscherin im Feld und deren Bedeutung für die soziale Situation. Exemplarisch wird ein Fall aus interkulturellen Trainings zur Vorbereitung der chinesisch-deutschen Kooperation dargestellt, in dem die Forscherin als ‚kulturell Andere‘ positioniert wird. Die Anwesenheit der Forscherin führt zu hochspannenden Positionierungsdynamiken in der Humandifferenzierung, die sowohl auf eine latent invektive Feldeigenlogik verweisen als auch negative Emotionen der Forscherin produzieren. In den Positionierungsaushandlungen werden soziale Techniken verwendet, um trotz dieser Spannung den Ausbruch von Ressentiments zu umgehen. Die Analyse einer autoethnografisch angelegten Reflexion illustriert die situative Aktualisierung konkurrierender Kategorisierungen und offenbart die Ursache des auftretenden Verlegenheitsgefühls Anhand des Fallbeispiels zeigt sich, wie die autoethnografische Positionierungsanalyse für die Rekonstruktion von Interaktionsaushandlungen fruchtbar gemacht werden kann.

Details

OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)105-132
Seitenumfang28
FachzeitschriftSozialer Sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung
Jahrgang23
Ausgabenummer1
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2022
Peer-Review-StatusJa

Externe IDs

Mendeley 46844ac3-36f2-39b3-9bab-7f3c0e2e69a1
unpaywall 10.1515/sosi-2022-0005

Schlagworte

Schlagwörter

  • Verlegenheit, Positionierung, Autoethnografie, Invektivität, Humandifferenzierung