Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, den Einfluss verschiedener veränderlicher Parameter auf das Genauigkeitspotential eines Stereohochgeschwindigkeitskamerasystems bei der Aufnahme schneller dynamischer Prozesse zu beurteilen. Die in diesem Zusammenhang untersuchten Parameter sind zum einen die Geschwindigkeit des aufzunehmenden Prüfkörpers und zum anderen die Bildfrequenz und damit einhergehend auch die Verschlusszeit des verwendeten Kamerasystems.

Um diese Fragestellung zu beantworten, wurden Aufnahmen dynamischer Vorgänge im zweidimensionalen Raum an einer Fallgewichtsanlage mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten eines Messobjekts sowie mit verschiedenen Verschlusszeiten durchgeführt. Das aufzunehmende Objekt wurde dazu sowohl mit künstlich generierten als auch mit manuell erzeugten stochastischen Mustern versehen. Mittels GOM Correlate Professional wurden über Oberflächenmessungen erste Analysen in Bezug auf die Genauigkeit gemessener 3DKoordinaten und den daraus abgeleiteten Größen realisiert. Weitere Untersuchungen auf Basis daraus gewonnener Erkenntnisse erfolgten durch die Anwendung von PythonProgrammen. Anhand der Anwendung mehrerer Bildverarbeitungsprozesse wurde zudem der Einfluss der Parameter auf die quantitative Bewertung der stochastischen Muster überprüft. Des Weiteren wurde eine theoretische Betrachtung des Einflusses von Synchronisierungsfehlern auf die Genauigkeit durchgeführt.

Die Untersuchungen zeigten keinen klar erkennbaren Einfluss der veränderlichen Parameter auf die Genauigkeit gemessener 3D-Koordinaten sowie der abgeleiteten Größen. Hinsichtlich der quantitativen Bewertung der Muster konnte jedoch ein Zusammenhang erkannt werden. Zudem konnten erste vielversprechende Schlüsse in Bezug auf das Genauigkeitspotential des Kamerasystems zur Erfassung dynamischer Prozesse gezogen werden. Allerdings bedarf es weiterer Untersuchungen zum Genauigkeitspotential, um die ersten positiven Erkenntnisse zu bestätigen sowie aufgetretene Fehler zu korrigieren.