Untersuchung der Schalenwildpopulationen mittels Fotofallen im Nationalpark Jasmund

Publikation: Hochschulschrift/AbschlussarbeitBachelorarbeit

Beitragende

  • Manuel Demo - (Autor:in)

Abstract

Die vorliegende Arbeit umfasst ein Fotofallenmonitoring mithilfe dessen 2017 Daten zur Po-pulation und Raumnutzung der im Nationalpark Jasmund vorhandenen Wildarten mit beson-derem Schwerpunkt auf dem Damwild aufgenommen wurden. Aufgrund dieser wurde eine Ermittlung des Damwildbestandes durch eine Fang-Wiederfang-Schätzung durchgeführt.\nFür den Zweck eines Monitorings als Grundlage für eine an den Schutzzweck des National-parks angepasste Wildbestandsregulierung, hat sich im Nationalpark Jasmund, unter anderen Methoden, ein Fotofallenmonitoring mit fest platzierten Kameras als geeignet erwiesen und bereits etabliert. Der Einsatz von Wildkameras hatte sich darüber hinaus bewährt, um mittels Individualerkennung, welche durch Ohrmarken gegeben ist, den Bestand und die Raumnut-zung des Damwildes genauer zu quantifizieren. Die Ohrmarken wurden hierbei schon in einem früheren Projekt angebracht, welches im Beobachtungszeitraum bereits mehrere Jahre zurück-lag. Eine Zielstellung der Arbeit lag hierbei darin, herauszufinden inwiefern die Anzahl der vorhandenen markierten Individuen auch nach mehreren Jahren noch eine verlässliche Bestan-dessschätzung zulässt. Der Zeitraum der ursprünglichen Markierungen lag dabei jeweils im Juni der Jahre 2011 und 2012. Die Aufnahmen für diese Abschlussarbeit fanden zwischen Mitte April und Ende August 2017 statt.\nDie Kameras wurden unter der Prämisse einer gleichmäßigen Verteilung im Untersuchungs-gebiet und aufgrund vorheriger Erfahrungen an begangenen Wechseln platziert Hierbei konn-ten alle im NLP Jasmund vorkommenden Schalenwildarten fotografiert und auf Artebene er-fasst werden. Darüber hinaus wurden Raubsäuger als eigene Gruppe in die Beobachtungen mit aufgenommen. Das vorrangige Ziel der Beobachtungen war es, zu überprüfen, inwieweit die Anzahl der markierten Individuen nach einem Zeitraum von mehreren Jahren bei gegebenem Monitoringaufwand noch zu verlässlichen Ergebnissen führen. Somit kann mit den erhobenen Daten die Grundlage zur Erarbeitung eines Dauermonitoringkonzeptes beim Damwild ausge-baut werden, welches mit vertretbarem Aufwand realisierbar ist. Somit ist langfristig die Basis für ein zielgerichtetes Schalenwildmanagement im Nationalpark entsprechend den Empfehlun-gen des Bundesamtes für Naturschutz möglich.\nDie Auswertung des Bildmaterials ließ den Schluss zu, dass das Fotofallennetz für die Dauer des Beobachtungszeitraumes und bei dem gegebenen Markierungsanteil dicht genug war, so-mit eine für belastbare Ergebnisse angemessene Menge an Bilddaten gesammelt und eine ver-lässliche Bestandesschätzung durchgeführt wurde.\nDie erhobenen Daten zeigten, dass sich die prozentualen Anteile der Schalenwildarten gegen-über der Untersuchungen bis zum Jahr 2013 wenig geändert hatten. Lediglich beim Muffelwild wurde ein deutlich geringerer Anteil festgestellt, was aber durch eine saisonal bedingte Ver-schiebung der Raumnutzung in das Offenland zu erklären war. Auch in der Verteilung der Schalenwildarten wurden keine wesentlichen Veränderungen im Vergleich zu den vorange-gangenen Untersuchungen durch SCHUMANN (2015) beobachtet.\nIm Bezug auf die Raumnutzung der markierten Damtiere zeigte sich im Vergleich zu SCHUMANN (2015), dass mehrere Individuen sich auch 2017 noch in ihrem ursprünglichen Streifgebiet aufhielten. Mehrfache Beobachtungen von markierten Damtieren an jeweils nicht mehr als zwei Kamerastandorten legten außerdem einen engen Bewegungsradius des weiblichen Damwildes im Untersuchungsgebiet nahe.\nDer Damwildbestand konnte nicht direkt mit den Ergebnissen von SCHUMANN (2015) ver-glichen werden, da im Untersuchungszeitraum 2017 lediglich der Bestand des weiblichen Damwildes berechnet wurde. Unter Annahme des Geschlechterverhältnisses und Kälberanteils aus den vorangegangenen Untersuchungen kann aber von einer Zunahme des Damwildbestan-des um etwa 28 % gegenüber dem Zeitraum 2012/13 ausgegangen werden.\nDer Markierungsanteil beim Damwild nahm gegenüber der Beobachtungsperiode 2012/13 von 5,7 % auf 3,2 % ab. Es wird daher empfohlen, diesen Anteil für eine Verringerung des Auf-wandes bei zukünftigen Untersuchungen bei einer Verkürzung des Beobachtungszeitraumes zu erhöhen.

Details

OriginalspracheDeutsch
Gradverleihende Hochschule
Betreuer:in / Berater:in
  • Roth, Mechthilde, Betreuer:in
  • Roth, Mechthild, Betreuer:in, Externe Person
  • Stier, Norman, Betreuer:in
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2020
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Schlagworte

Schlagwörter

  • Monitoring, Fang-Wiederfang, Populationdschätzung, Damwild, Dama dama, Nationalpark Jasmund