To work or to care? Herausforderungen der Herstellung des Alltags von Mehrkindfamilien
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Forschungsartikel › Beigetragen › Begutachtung
Beitragende
Abstract
In Mehrkindfamilien, d. h. Familien mit drei und mehr Kindern,
sind die sozialen Beziehungen aufgrund der größeren Zahl der Mitglieder komplexer, so dass die Gestaltung des Familienalltags herausfordernder sein kann. Aus einer Doing Family Perspektive ist Familie keine selbstverständlich vorhandene Ressource, sondern muss tagtäglich durch die Herstellungsleistungen der Mitglieder aktiv erbracht werden. Der Artikel geht der leitenden Frage nach, welche Unterschiede
in den Herstellungsleistungen des Alltags von Mehrkindfamilien, die das Ernährer-oder Doppelverdienermodell ausüben, herausgearbeitet werden können. Die empirische Grundlage dieses Beitrags bildet eine qualitative Studie mit zwölf Mehrkindfamilien, in welcher Eltern- und Kinderinterviews sowie teilnehmende Beobachtungen durchgeführt wurden. Es zeigt sich, dass das Arrangement der Erwerbstätigkeit die verfügbaren Zeiten und die Gestaltung des Familienlebens stark beeinflusst. Dabei nimmt die mütterliche Einbindung in die Erwerbsarbeit einen zentralen Einflussfaktor für die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung ein. Eine mütterliche Nichteinbindung oder Teilzeiterwerbstätigkeit kann die Organisation der Care-Arbeit entzerren,
führt jedoch einerseits zu der primären Hauptverantwortung der Mutter sowie andererseits häufig zu einer angespannteren finanziellen Situation der Familie. Dahingehend zeigen sich bei den Doppelverdienerpaaren knappere Zeitressourcen für die Care-Arbeit bei gleichzeitiger finanzieller Sicherheit, die wiederum dieses Erwerbstätigkeitsarrangement neben dem individuellen Wunsch nach Selbstverwirklichung der Elternteile legitimiert. Insbesondere Mütter, die die Hausfrauenrolle übernehmen oder voll erwerbstätig sind, sehen sich mit den von Außenstehenden an sie herangetragenen Normen und Wertevorstellungen konfrontiert.
sind die sozialen Beziehungen aufgrund der größeren Zahl der Mitglieder komplexer, so dass die Gestaltung des Familienalltags herausfordernder sein kann. Aus einer Doing Family Perspektive ist Familie keine selbstverständlich vorhandene Ressource, sondern muss tagtäglich durch die Herstellungsleistungen der Mitglieder aktiv erbracht werden. Der Artikel geht der leitenden Frage nach, welche Unterschiede
in den Herstellungsleistungen des Alltags von Mehrkindfamilien, die das Ernährer-oder Doppelverdienermodell ausüben, herausgearbeitet werden können. Die empirische Grundlage dieses Beitrags bildet eine qualitative Studie mit zwölf Mehrkindfamilien, in welcher Eltern- und Kinderinterviews sowie teilnehmende Beobachtungen durchgeführt wurden. Es zeigt sich, dass das Arrangement der Erwerbstätigkeit die verfügbaren Zeiten und die Gestaltung des Familienlebens stark beeinflusst. Dabei nimmt die mütterliche Einbindung in die Erwerbsarbeit einen zentralen Einflussfaktor für die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung ein. Eine mütterliche Nichteinbindung oder Teilzeiterwerbstätigkeit kann die Organisation der Care-Arbeit entzerren,
führt jedoch einerseits zu der primären Hauptverantwortung der Mutter sowie andererseits häufig zu einer angespannteren finanziellen Situation der Familie. Dahingehend zeigen sich bei den Doppelverdienerpaaren knappere Zeitressourcen für die Care-Arbeit bei gleichzeitiger finanzieller Sicherheit, die wiederum dieses Erwerbstätigkeitsarrangement neben dem individuellen Wunsch nach Selbstverwirklichung der Elternteile legitimiert. Insbesondere Mütter, die die Hausfrauenrolle übernehmen oder voll erwerbstätig sind, sehen sich mit den von Außenstehenden an sie herangetragenen Normen und Wertevorstellungen konfrontiert.
Details
Originalsprache | Deutsch |
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Seitenumfang | 19 |
Fachzeitschrift | Osterreichische Zeitschrift fur Soziologie |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 11 Juli 2024 |
Peer-Review-Status | Ja |
Externe IDs
Scopus | 85198345135 |
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Schlagworte
Forschungsprofillinien der TU Dresden
Fächergruppen, Lehr- und Forschungsbereiche, Fachgebiete nach Destatis
ASJC Scopus Sachgebiete
Schlagwörter
- Care, Doppelverdienermodell, Ernährermodell, Erwerbsarrangement, Familienalltag, Mehrkindfamilien