Die Große Kreisstadt Radeberg in der Nähe von Dresden bündelt durch ihre überregionale Bedeutung viele Bildungsangebote im Westen des Landkreises Bautzen. Im Innenstadtbe-reich, indem sich mehrere Bildungsangebote befinden, wurden seitens der betroffenen Schüler und ihren Eltern kritische Areale im Rahmen der „AG Schulwegsicherheit“ benannt. Mit einer umfassenden Analyse sollten Defizite identifiziert und Lösungen für neuralgische Punkte entwickelt werden. Nach Bestimmung des Untersuchungsgebietes und der Analyse von Verkehrsanlagen und -strömen wurde festgestellt, dass erhebliche Mängel bei den Anlagen des Fuß- und Radverkehrs im Untersuchungsgebiet bestehen. Dies steht im Wi-derspruch zu Erkenntnissen der Verkehrsforschung, wonach eine selbständige, aktive Mo-bilität von Schulkindern für eine hohe Verkehrssicherheit erforderlich ist. Auf den Ergeb-nissen aufbauend wurde eine Methodik entwickelt, die die Bewertungen der Fuß- und Radverkehrsanlagen, das Feedback von Schülern und Eltern sowie das Unfallgeschehen in ein standardisiertes Verfahren überführt, um neuralgische Areale mit erhöhtem Hand-lungsbedarf zu identifizieren. Für diese wurden bauliche und verkehrsrechtliche Lösungen entwickelt und bezüglich Verkehrssicherheit, Verkehrsqualität, Umweltauswirkungen, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz bewertet. Herausfordernd sind begrenzte Platzverhält-nisse und ein anspruchsvolles Terrain, die eine Umsetzung breiterer Gehwege und eine Schaffung von Radverkehrsanlagen erschweren. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die Große Kreisstadt Radeberg Belange von nicht-motorisierenden Verkehrsteilnehmenden stärker in der Verkehrsplanung berücksichtigen muss.