Repräsentation von Tiefeninformationen zur Unterstützung des Wahrnehmungsprozesses bei der gestenbasierten Interaktion in system- und aggregaträumlichen Bildstrukturen

Publikation: Hochschulschrift/AbschlussarbeitDiplomarbeit

Beitragende

Abstract

Die Evolution der Eingabegeräte, wie sie in den letzten Jahren, ausgehend von Maus und Tastatur über Multi-Touch hin zur Erfassung des Nutzers und seiner Aktionen, stattgefunden hat, erschließt neuartige Formen des Umgangs mit digitalen Systemen und verändert die Steuerung und Navigation innerhalb bisher wenig erschlossener Interaktionsräume.rnDie Verwendung von Systemen, mit denen durch dreidimensional erfasste Gesten interagiert wird, bietet reichhaltige Möglichkeiten der Interaktionsgestaltung und es lassen sich vielfältige Anwendungsgebiete spezifizieren, in denen eine räumliche Interaktion derzeitig vorherrschenden zweidimensionalen Eingabemodalitäten überlegen ist. Die Interaktion innerhalb virtueller Realitäten ist ein solcher Bereich, welcher durch die Verwendung dreidimensionaler Gesten in einer deutlich intuitiveren Art und Weise durch den Nutzer erschlossen werden kann, als dies durch die Nutzung zweidimensionaler Eingabegeräte der Fall ist.rnRäumliche Interaktion beinhaltet unterdessen allerdings auch eine Vielzahl an Fragestellungen, deren Beantwortung im derzeitigen Forschungskontext noch offen ist. Eine solche Problematik stellt die Wahrnehmung räumlicher Dimensionen in der virtuellen Realität dar. Die vorliegenden Forschungsergebnisse zeigen eine stark ausgeprägte Fehleinschätzung räumlicher Distanzen bei der Interaktion in computergenerierten Darstellungen auf. Da eine inkorrekte Einschätzung räumlicher Tiefe in dreidimensionalen Abbildungen insbesondere im Rahmen der Gestensteuerung eine erhebliche Einschränkung der Nutzbarkeit darstellt, stellt die Frage nach den Ursachen dieser Fehleinschätzungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Tiefenwahrnehmung einen elementaren Aspekt zur Weiterentwicklung gestenbasierter Interaktion im Rahmen dreidimensionaler Benutzeroberflächen dar.rnFerner ist die gestenbasierte Interaktion nicht auf räumliche Darstellungen beschränkt. Die Idee des Ubiquitous Computing formuliert die Idee, dass Technologie, unbemerkt in die Umgebung integriert, den Menschen bei seinen alltäglichen Tätigkeiten unterstützt. Diese Vision legt den Schluss nahe, Gesten zu nutzen, um die Interaktion unauffällig, intuitiv und unkompliziert zu gestalten. Für eine solche Art der Interaktion ist die räumliche Gestaltung der Nutzeroberfläche nicht zwangsläufig von Vorteil, eine flächige Gestaltung hingegen kann die Nutzung je nach Anwendungskontext deutlich vereinfachen. Während die Interaktion in räumlichen Visualisierungen mittels zweidimensionaler Eingabegeräte Einschränkungen der Nutzbarkeit zur Folge hat, gilt dies für den umgekehrten Fall nicht. Im Gegenteil, dreidimensionale Gesten ermöglichen die Erschließung zusätzlicher Freiheitsgrade, die eine Erweiterung der Funktionalität auf intuitive Art und Weise ermöglichen.rnDiese Aussagen sind allerdings unter der Prämisse zu betrachten, dass es gelingt, gestenbasierte Interaktion so zu gestalten, dass sie sich dem Nutzer schnell erschließt, fehlertolerant ist und nahtlos auf die Aktionen des Nutzers reagiert. Gelingt die Umsetzung in dieser Form, so ist die Gestensteuerung nicht nur eine technische Innovation, sondern auch stellt auch eine neue qualitative Stufe im Bereich der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine dar.

Details

OriginalspracheDeutsch
Gradverleihende Hochschule
Betreuer:in / Berater:in
  • Groh, Rainer, Betreuer:in
  • Franke, M.Sc. CV, Ingmar, Betreuer:in, Externe Person
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2012
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Schlagworte

Schlagwörter

  • Gesteninteraktion, Raumwahrnehmung, Virtualität, Visualisierung