Kohlenstofffasern (CF) werden in Bauteilen aus CF-verstärktem Kunststoff (CFK) verwendet. CF-Produktionsabfälle, durch Unfälle zerstörte CFK-Strukturen und CFK-Strukturen am Ende ihrer Lebensdauer werden in den nächsten Jahrzehnten aufgrund strenger Umweltvorschriften eine Herausforderung für das Recycling darstellen. Derzeit erfolgt das Recycling fast ausschließlich durch den Einsatz von Pyrolyse, um CF als wertvolle Ressource zurückzugewinnen. Dieser Hochtemperaturprozess ist energieaufwendig und die entstehenden Fasern sind spröde. Daher eignen sie sich nicht für die textile Verarbeitung zu Garnen oder neuen Verstärkungsstrukturen. Um eine Verarbeitung „from grave to cradle“ zu ermöglichen, wurde im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts ein neuer Ansatz entwickelt, der auf der zweistufigen Solvolyse-Rückgewinnung von CF und dem anschließenden Spinnprozess basiert, um ein Hybridgarn zu erhalten, das sich für die textile Verarbeitung eignet.