Psychische Belastung und deren Einflussfaktoren bei Überlebenden von malignen ovariellen Keimzell- oder Keimstrangstromatumoren – eine Analyse der AGO-CORSETT-Datenbank
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Forschungsartikel › Beigetragen › Begutachtung
Beitragende
Abstract
Hintergrund
Keimstrangstroma(SCST)- und Keimzelltumoren (MOGCT) sind seltene ovarielle Neoplasien, die häufig bei Jugendlichen oder prämenopausalen Patientinnen auftreten. Die Prognose ist in allen Stadien gut, weshalb psychisches Wohlbefinden, Lebensqualität, Fertilitätserhalt und Kinderwunsch zu relevanten Themen der Langzeitüberlebenden werden.
Ziel der Arbeit
Untersuchung der Prävalenz der fertilitätserhaltenden Therapie bei Patientinnen mit ovariellen Keimstrangstromatumoren und Keimzelltumoren und die Erfassung von Zusammenhängen mit Angst, Depression, Lebensqualität und Sexualität nach Therapie.
Material und Methoden
Die Current-Ovarian-geRM-cell-and-Sex-Cord-stromal-Tumour-Treatment-strategies(CORSETT)-Studie ist eine multizentrische, retro- und prospektiv beobachtende Kohortenstudie der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) der Deutschen Krebsgesellschaft. Patientinnen nach Keimstrangstroma- oder Keimzelltumorbehandlung wurden gebeten, Fragebögen zu beantworten (Hospital Anxiety and Depression Scale [HADS], Sexual Activity Questionnaire [SAQ], European Organisation for Research and Treatment of Cancer Core Quality of Life Questionnaire [EORTC QLQ-C30]). Im Fokus dieser Analyse standen der Stellenwert der fertilitätserhaltenden Operation sowie die Ausprägung und potenziellen Zusammenhänge mit Sexualität, Lebensqualität, Schmerz, Angst und Depressivität.
Ergebnisse
Von 355 eingeschlossenen Patientinnen hatten 152 Patientinnen die Fragebögen ausgefüllt und wurden in die Analysen eingeschlossen. 85 Patientinnen hiervon (56 %) wurden fertilitätserhaltend operiert. 34 % der Patientinnen hatten klinisch relevante Angst und Depressivität. Patientinnen nach fertilitätserhaltender Operation waren signifikant häufiger sexuell aktiv, hatten mehr sexuelles Verlangen und litten seltener unter Angst und Depressivität als Patientinnen ohne fertilitätserhaltende operative Therapie. Das Ausmaß von Angst und Depressivität korrelierte mit dem Schmerzniveau, unabhängig vom zeitlichen Abstand zur Krebsdiagnose.
Diskussion
Die fertilitätserhaltende operative Therapie sollte, wann immer onkologisch vertretbar, den Patientinnen mit SCST und MOGCT angeboten werden, um den Krebsüberlebenden bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen. Ein wiederholtes Screening auf Angst, Depressivität, Schmerzen und Probleme in der Sexualität sollte anhand von standardisierten Fragebögen bei allen Patientinnen durchgeführt werden.
Keimstrangstroma(SCST)- und Keimzelltumoren (MOGCT) sind seltene ovarielle Neoplasien, die häufig bei Jugendlichen oder prämenopausalen Patientinnen auftreten. Die Prognose ist in allen Stadien gut, weshalb psychisches Wohlbefinden, Lebensqualität, Fertilitätserhalt und Kinderwunsch zu relevanten Themen der Langzeitüberlebenden werden.
Ziel der Arbeit
Untersuchung der Prävalenz der fertilitätserhaltenden Therapie bei Patientinnen mit ovariellen Keimstrangstromatumoren und Keimzelltumoren und die Erfassung von Zusammenhängen mit Angst, Depression, Lebensqualität und Sexualität nach Therapie.
Material und Methoden
Die Current-Ovarian-geRM-cell-and-Sex-Cord-stromal-Tumour-Treatment-strategies(CORSETT)-Studie ist eine multizentrische, retro- und prospektiv beobachtende Kohortenstudie der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) der Deutschen Krebsgesellschaft. Patientinnen nach Keimstrangstroma- oder Keimzelltumorbehandlung wurden gebeten, Fragebögen zu beantworten (Hospital Anxiety and Depression Scale [HADS], Sexual Activity Questionnaire [SAQ], European Organisation for Research and Treatment of Cancer Core Quality of Life Questionnaire [EORTC QLQ-C30]). Im Fokus dieser Analyse standen der Stellenwert der fertilitätserhaltenden Operation sowie die Ausprägung und potenziellen Zusammenhänge mit Sexualität, Lebensqualität, Schmerz, Angst und Depressivität.
Ergebnisse
Von 355 eingeschlossenen Patientinnen hatten 152 Patientinnen die Fragebögen ausgefüllt und wurden in die Analysen eingeschlossen. 85 Patientinnen hiervon (56 %) wurden fertilitätserhaltend operiert. 34 % der Patientinnen hatten klinisch relevante Angst und Depressivität. Patientinnen nach fertilitätserhaltender Operation waren signifikant häufiger sexuell aktiv, hatten mehr sexuelles Verlangen und litten seltener unter Angst und Depressivität als Patientinnen ohne fertilitätserhaltende operative Therapie. Das Ausmaß von Angst und Depressivität korrelierte mit dem Schmerzniveau, unabhängig vom zeitlichen Abstand zur Krebsdiagnose.
Diskussion
Die fertilitätserhaltende operative Therapie sollte, wann immer onkologisch vertretbar, den Patientinnen mit SCST und MOGCT angeboten werden, um den Krebsüberlebenden bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen. Ein wiederholtes Screening auf Angst, Depressivität, Schmerzen und Probleme in der Sexualität sollte anhand von standardisierten Fragebögen bei allen Patientinnen durchgeführt werden.
Details
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 447-454 |
Seitenumfang | 8 |
Fachzeitschrift | Onkologie |
Jahrgang | 29 |
Ausgabenummer | 5 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - Mai 2023 |
Peer-Review-Status | Ja |
Externe IDs
Mendeley | 11aee1ae-e44c-3e98-a95f-03c91c74272d |
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Schlagworte
Ziele für nachhaltige Entwicklung
ASJC Scopus Sachgebiete
Schlagwörter
- Distress, Fertility-sparing surgery, Pain, Qualitiy of life after cancer, Sexuality, Distress, Fertility-sparing surgery, Pain, Qualitiy of life after cancer, Sexuality