Potenzielle Auswirkungen der Krankenhausreform und des G-BA-Beschlusses zur Versorgung hüftgelenknaher Femurfrakturen am Beispiel Sachsens: Verbesserung oder Gefährdung der Versorgungsqualität?
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Forschungsartikel › Beigetragen › Begutachtung
Beitragende
Abstract
Hintergrund:
Die deutschen Kliniken unterliegen aktuellen durch die Krankenhausreform und Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) umfangreichen Änderungen.
Fragestellung:
Dieser Artikel untersucht die potenziellen Auswirkungen einer levelbasierten Krankenhausreform und Umsetzung der G‑BA-Richtlinie zur Versorgung hüftgelenknaher Femurfrakturen in Sachsen.
Methodik:
Basierend auf den Eingriffszahlen hüftgelenknaher Femurfrakturen aller zertifizierten Traumazentren in Sachsen (TraumaNetzwerke Ostsachsen und Westsachsen) 2019 und 2022 erfolgte eine Simulation und Visualisierung der Umsetzung der G‑BA-Richtlinie und der Krankenhausreform, um die Auswirkungen auf die notwendigen Kapazitäten und potenziellen Versorgungslücken zu bewerten.
Ergebnisse:
Nach Anwendung der Kriterien des G‑BA-Beschlusses zeigt sich eine Reduzierung der hüftgelenknahen Femurfrakturen versorgenden Kliniken in den TraumaNetzwerken Sachsens von 42 auf 28 (−33 %), bei Umsetzung der Krankenhausreform reduziert sich diese Zahl weiter von 42 auf 15 (−64 %). Diese Reduktion würde zu einer erheblichen Steigerung der Fallzahlen in den verbleibenden Kliniken (2- bis 3fach) führen und das bis zu 4Fache in 2030 – mit entsprechend gesteigertem Bedarf an OP-Kapazitäten (1,2 OP/Woche) und ca. 7400 Sekundärverlegungen/Jahr bedeuten. In einzelnen Landkreisen Sachsens stünden nach derzeitigen Maßstäben großflächig keine Klinik zur Versorgung hüftgelenknaher Frakturen zur Verfügung.
Schlussfolgerung:
Die geplante Reform und die Umsetzung des G‑BA-Beschlusses bergen nach derzeitigem Stand ein hohes Risiko für Versorgungslücken in Sachsen mit signifikanter Abnahme der an der Versorgung von Patienten mit proximalen Femurfrakturen beteiligten Kliniken und sekundärer Kumulation dieses geriatrischen Patientenguts an den verbleibenden Kliniken. Die notwendigen operativen und stationären Ressourcen in den verbleibenden Kliniken reichen, gemessen am aktuellen Stand, bei Personal- und Kapazitätsmangel nicht zur Versorgung dieser Patienten aus.
Die deutschen Kliniken unterliegen aktuellen durch die Krankenhausreform und Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) umfangreichen Änderungen.
Fragestellung:
Dieser Artikel untersucht die potenziellen Auswirkungen einer levelbasierten Krankenhausreform und Umsetzung der G‑BA-Richtlinie zur Versorgung hüftgelenknaher Femurfrakturen in Sachsen.
Methodik:
Basierend auf den Eingriffszahlen hüftgelenknaher Femurfrakturen aller zertifizierten Traumazentren in Sachsen (TraumaNetzwerke Ostsachsen und Westsachsen) 2019 und 2022 erfolgte eine Simulation und Visualisierung der Umsetzung der G‑BA-Richtlinie und der Krankenhausreform, um die Auswirkungen auf die notwendigen Kapazitäten und potenziellen Versorgungslücken zu bewerten.
Ergebnisse:
Nach Anwendung der Kriterien des G‑BA-Beschlusses zeigt sich eine Reduzierung der hüftgelenknahen Femurfrakturen versorgenden Kliniken in den TraumaNetzwerken Sachsens von 42 auf 28 (−33 %), bei Umsetzung der Krankenhausreform reduziert sich diese Zahl weiter von 42 auf 15 (−64 %). Diese Reduktion würde zu einer erheblichen Steigerung der Fallzahlen in den verbleibenden Kliniken (2- bis 3fach) führen und das bis zu 4Fache in 2030 – mit entsprechend gesteigertem Bedarf an OP-Kapazitäten (1,2 OP/Woche) und ca. 7400 Sekundärverlegungen/Jahr bedeuten. In einzelnen Landkreisen Sachsens stünden nach derzeitigen Maßstäben großflächig keine Klinik zur Versorgung hüftgelenknaher Frakturen zur Verfügung.
Schlussfolgerung:
Die geplante Reform und die Umsetzung des G‑BA-Beschlusses bergen nach derzeitigem Stand ein hohes Risiko für Versorgungslücken in Sachsen mit signifikanter Abnahme der an der Versorgung von Patienten mit proximalen Femurfrakturen beteiligten Kliniken und sekundärer Kumulation dieses geriatrischen Patientenguts an den verbleibenden Kliniken. Die notwendigen operativen und stationären Ressourcen in den verbleibenden Kliniken reichen, gemessen am aktuellen Stand, bei Personal- und Kapazitätsmangel nicht zur Versorgung dieser Patienten aus.
Details
| Originalsprache | Deutsch |
|---|---|
| Seiten (von - bis) | 29–37 |
| Seitenumfang | 9 |
| Fachzeitschrift | Unfallchirurgie (Germany) |
| Jahrgang | 128 |
| Ausgabenummer | 1 |
| Frühes Online-Datum | 21 Nov. 2024 |
| Publikationsstatus | Veröffentlicht - Jan. 2025 |
| Peer-Review-Status | Ja |
Externe IDs
| PubMed | 39570421 |
|---|
Schlagworte
ASJC Scopus Sachgebiete
Schlagwörter
- Health policy, Hospital reform, Orthogeriatrics, Proximal femoral fractures, Quality of care, Trauma networks