Korrelation zwischen Stimulationsleveln und ECAP-Schwellen bei audiometriebasierter Anpassung in der Cochleaimplantatversorgung

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftForschungsartikelBeigetragenBegutachtung

Beitragende

Abstract

Hintergrund
Patienten mit noch messbarem maximalem Einsilberverstehen, mEV, und unzureichendem Sprachverstehen mit Hörgerät bei 65 dBSPL, EV65(HG), können von einem Cochleaimplantat (CI) profitieren. Anhand eines validierten Prädiktionsmodells lässt sich für diese Patientengruppe das Sprachverstehen mit CI, EV65(CI), abschätzen. Ziel der Studie ist die Untersuchung der Korrelation zwischen elektrisch evozierten Summenaktionspotenzialen und Stimulationsparametern des CI-Systems.

Material und Methoden
In der prospektiven Studie wurden 37 CI-versorgte Patienten eingeschlossen. Das EV65(CI) wurde nach 6 und 12 Monaten bestimmt und mit dem prognostiziertem EV65(CI) verglichen. Die Korrelation von minimaler und maximaler elektrischer Stimulation mit den Summenaktionspotenzialen wurde untersucht.

Ergebnisse
Bei allen Patienten zeigt sich ein signifikant besseres EV65(CI) nach 12 Monaten im Vergleich zum präoperativ ermittelten EV65(HG). Der Anteil der Patienten, welche die Prädiktion um mehr als 20 Prozentpunkte (pp) verfehlten, lag nach 6 Monaten bei 19 % und nach 12 Monaten bei 5 %. In der Patientenpopulation zeigte sich eine höhere Korrelation der Schwellen der Summenaktionspotenziale mit der maximalen als mit der minimalen elektrischen Stimulation.

Schlussfolgerung
Die CI-Versorgung von Patienten mit unzureichendem Sprachverstehen mit Hörgerät – auch mit einem sehr hohen präoperativen maximalen Einsilberverstehen bei mäßig schwerem Hörverlust – stellt eine erfolgversprechende Therapieoption dar. Das Prädiktionsmodell ermöglicht eine individuelle Planung der Therapie. Die Anwendung des Modells trug zu einer höheren Versorgungsqualität im Vergleich zu einer früheren retrospektiven Studie bei. Die gefundene Korrelation zwischen Stimulationsintensität und Summenaktionspotenzialschwellen in einer Patientenpopulation mit erreichter Prädiktion unterstützt die These, dass eine ECAP- („evoked compound action potentials“) und audiometriebasierte Anpassung ein erfolgreicher Ansatz ist.

Details

OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)502-509
Seitenumfang8
FachzeitschriftHNO
Jahrgang73
Ausgabenummer7
Frühes Online-Datum7 Apr. 2025
PublikationsstatusVeröffentlicht - Juli 2025
Peer-Review-StatusJa

Externe IDs

Scopus 105002238394
ORCID /0000-0003-3894-1175/work/182336003

Schlagworte

Ziele für nachhaltige Entwicklung