Konservativ-funktionelle Behandlung der akuten fibularen Bandruptur des oberen Sprunggelenkes
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Übersichtsartikel (Review) › Beigetragen › Begutachtung
Abstract
Hintergrund: Ein frischer Riss des fibularen Bandkomplexes ist eine der häufigsten Verletzungen beim Sport. Prospektive randomisierte Studien der 1980er Jahre hatten zu einem Paradigmenwechsel von der primär-operativen Therapie zur konservativ-funktionellen Behandlung geführt.
Methode: Selektive Literaturrecherche in PubMed, Embase und Cochrane’s Library zu randomisierten kontrollierten Studien und Metaanalysen zur operativen versus konservativen Behandlung der Jahre 1983–2023.
Ergebnisse: 10 von 11 prospektiv-randomisierte Studien zur operativen versus konservativen Behandlung, die zwischen 1984 und 2017 durchgeführt wurden, ließen im Gesamtergebnis keinen signifikanten Unterschied erkennen. Zwei zusätzliche Metaanalysen und zwei systematische Übersichtsstudien zwischen 2007–2019 bestätigen diese Ergebnisse. Einzelne Vorteile in der operativen Gruppe wurden durch diverse postoperative Komplikationen aufgewogen. Das Ligamentum fibulotalare anterius (LFTA) ist in 58–100 % der Fälle rupturiert, gefolgt vom Ligamentum fibulocalcaneare in Kombination mit dem LFTA in 58–85 %, das Ligamentum fibulotalare posterius in 1,9 bis 3 %, meist inkomplett.
Schlussfolgerung: Die konservativ-funktionelle Behandlung kann als risikoarme, kostengünstige, sichere Behandlung und Goldstandard gelten, die primäre Operation ist nur in 0,5–4 % der Fälle indiziert. Klinische Tests zur Schmerzpalpation und Stabilität sowie die Stress-Sonografie lassen die Zerrung von der Zerreißung der Bänder abgrenzen. Die Magnetresonanztomografie ist nur zur Erkennung von Zusatzverletzungen überlegen. Eine stabile Zerrung kann mit elastischer Bandage für einige Tage, die instabile Bandruptur mit einer Orthese für 5–6 Wochen erfolgreich behandelt werden. Eine propriozeptive Nachbehandlung ist die beste Prophylaxe von Rezidiv-Traumata.
Methode: Selektive Literaturrecherche in PubMed, Embase und Cochrane’s Library zu randomisierten kontrollierten Studien und Metaanalysen zur operativen versus konservativen Behandlung der Jahre 1983–2023.
Ergebnisse: 10 von 11 prospektiv-randomisierte Studien zur operativen versus konservativen Behandlung, die zwischen 1984 und 2017 durchgeführt wurden, ließen im Gesamtergebnis keinen signifikanten Unterschied erkennen. Zwei zusätzliche Metaanalysen und zwei systematische Übersichtsstudien zwischen 2007–2019 bestätigen diese Ergebnisse. Einzelne Vorteile in der operativen Gruppe wurden durch diverse postoperative Komplikationen aufgewogen. Das Ligamentum fibulotalare anterius (LFTA) ist in 58–100 % der Fälle rupturiert, gefolgt vom Ligamentum fibulocalcaneare in Kombination mit dem LFTA in 58–85 %, das Ligamentum fibulotalare posterius in 1,9 bis 3 %, meist inkomplett.
Schlussfolgerung: Die konservativ-funktionelle Behandlung kann als risikoarme, kostengünstige, sichere Behandlung und Goldstandard gelten, die primäre Operation ist nur in 0,5–4 % der Fälle indiziert. Klinische Tests zur Schmerzpalpation und Stabilität sowie die Stress-Sonografie lassen die Zerrung von der Zerreißung der Bänder abgrenzen. Die Magnetresonanztomografie ist nur zur Erkennung von Zusatzverletzungen überlegen. Eine stabile Zerrung kann mit elastischer Bandage für einige Tage, die instabile Bandruptur mit einer Orthese für 5–6 Wochen erfolgreich behandelt werden. Eine propriozeptive Nachbehandlung ist die beste Prophylaxe von Rezidiv-Traumata.
Titel in Übersetzung | : Conservative functional treatment of acute fibular ligament rupture of the ankle |
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Details
Originalsprache | Mehrsprachig |
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Seiten (von - bis) | 454-460 |
Seitenumfang | 7 |
Fachzeitschrift | Deutsches Ärzteblatt : die Zeitschrift der Ärzteschaft; Ausgabe A |
Jahrgang | 120 |
Ausgabenummer | 26 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 30 Juni 2023 |
Peer-Review-Status | Ja |
Externe IDs
Scopus | 85168238269 |
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PubMed | 37198926 |