Die Wirksamkeit von Expositionsverfahren bei Angststörungen ist hervorragend belegt. Dennoch profitieren viele Patient_innen nicht oder nicht ausreichend, was die Notwendigkeit zur Verbesserung der Verfahren deutlich macht. Vielversprechende Optimierungsstrategien lassen sich aus Modellen des Inhibitionslernens ableiten, andererseits aus der Beobachtung, dass die in expositionsbasierten klinischen Trials erreichten hohen Effektstärken in der Mehrzahl durch deutlich kürzere und intensivere Therapien verglichen mit der Routineversorgung erreicht werden. Der Forschungsverbund PROTECT-AD (Providing Tools for Effective Care and Treatment of Anxiety Disorders) untersucht in einer multizentrischen randomisierten Studie die Effekte einer intensivierten Expositionstherapie (Intensivierte psychotherapeutische Intervention, IPI) mit zeitlich ausgedehnter Selbstmanagementphase im Vergleich zu einem inhaltlich identischen, aber zeitlich gestreckten treatment as ususal (TAU) bei über 600 Patient_innen mit verschiedenen Angststörungen. Hier berichten wir, wie Intensivierung als Optimierungsstrategie therapeutisch umgesetzt werden kann. Unsere Erfahrungen zeigen, dass intensivierte Exposition von den Patient_innen sehr gut angenommen wird und eine Reihe praktischer und gesundheitsökonomischer Vorteile bieten kann.