HOY WOY: Neustadt-Landschaft Hoyerswerda

Publikation: Buch/Konferenzbericht/Sammelband/GutachtenSammelbandBeigetragen

Beitragende

  • Kulturfabrik Hoyerswerda e.V.

Abstract

Die "Schrumpfenden Städte" der Jahrtausendwende sind in der Öffentlichkeit unsichtbar geworden. Während das Thema der Schrumpfung als internationales Phänomen den städtebaulichen Diskurs in Deutschland Anfang der 2000er Jahre stark geprägt hat, steht heute das ständige Wachstum sowie der Mangel an bezahlbarem Wohnraum und an Freiraum im Fokus der Debatte. Von den "damaligen" schrumpfenden ostdeutschen Städten hat man lange nichts mehr gehört. Was ist aus ihnen geworden? Wie haben sie sich weiterentwickelt? Gibt es sie überhaupt noch? Wer wohnt heute noch da und wie sehen diese Rückbaulandschaften heute aus? Was ist von diesen Städten heute noch sichtbar?
Im Jahr 2007/2008 hat die Professur für Landschaftsarchitektur, damals unter der Leitung von Prof. Christoph Schonhoff, die Studie "Neue Freiräume Hoyerswerda. Städtebauliches Leitkonzept zum - durch Rückbau entstandenen - unbebauten Stadtraum." erarbeitet. Diese wurde im Auftrag und in enger Zusammenarbeit mit der damaligen Stadtverwaltung Hoyerswerda erstellt und 2008 als Gestaltungsgrundlage in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) aufgenommen und vom Stadtrat zur Umsetzung beschlossen. Ziel des Freiraumkonzeptes war ein geordneter Rückbau der Neustadt vom Rand her und die Entwicklung eines neuen Landschaftsraumes mit einer geschlossenen äußeren Waldkante und einer offenen inneren Wiesenlandschaft.
Die Realität in Hoyerswerda Neustadt heute ist jedoch eine andere: Der ursprünglich geplante "Grüne Saum" ist heute ein Flickenteppich aus erhalten gebliebenen Stadtfragmenten, Rückbauflächen, Aufforstungen und neu errichteten, kleinen Einfamilienhaussiedlungen. Entstanden ist eine heterogene Stadtlandschaft, deren Entwicklung vor allem durch wirtschaftliche Aspekte und nicht durch stadträumliche oder soziokulturelle Überlegungen bestimmt wurde. Die überraschende, vor Ort vorgefundene Situation ist eine Herausforderung zur Entwicklung neuer Planungsstrategien für die Neustadt. Im Kontext des Themas "Die unsichtbaren Städte" im Wintersemester 2020/2021 beschäftigten sich insgesamt fünfzehn Studierende der Landschaftsarchitektur in ihren Entwurfsprojekten mit der "Neustadt-Landschaft Hoyerswerda". (...)

Details

OriginalspracheDeutsch
Seitenumfang66
PublikationsstatusVeröffentlicht - Juli 2021
Peer-Review-StatusNein